Was blüht morgen den Floristen?

Saarbrücken. Der Valentinstag ist nicht nur für Paare ein Festtag, auch für Floristen gibt es am 14. Februar Grund zur Freude. "Besonders, wenn die Sonne etwas rauskommt, ist der Valentinstag immer ein verkaufsstarker Tag", sagt Sabine Storb, Geschäftsführerin des Landsverband Saar des Fachverbands Deutscher Floristen

Saarbrücken. Der Valentinstag ist nicht nur für Paare ein Festtag, auch für Floristen gibt es am 14. Februar Grund zur Freude. "Besonders, wenn die Sonne etwas rauskommt, ist der Valentinstag immer ein verkaufsstarker Tag", sagt Sabine Storb, Geschäftsführerin des Landsverband Saar des Fachverbands Deutscher Floristen. Wie die Informations-Gesellschaft Agrarmarkt mitteilte, geben die Deutschen in der Valentins-Woche doppelt so viel Geld für Blumen aus, wie in einer durchschnittlichen.Natürlich ist die klassische rote Rose der Verkaufsschlager. Im Jahr werden rund eine Milliarde Rosen nach Deutschland importiert. Dabei stammen viele Importe aus Südamerika und Afrika. Sogar ein Fair-Trade-Siegel für Schnittblumen gibt es. Neben den Rosen in leuchtenden Farben seien auch Frühlingsblumen wie Tulpen gefragt, wie Mathilde Wohldorf von Knerr-Blumen in Homburg berichtet: "Auch Gerbera sind sehr beliebt."

Weniger beliebt ist hingegen der Floristen-Beruf an sich. Dort verzeichnet nicht nur das Saarland einen drastischen Rückgang an Auszubildenden. "In den letzten drei bis vier Jahren ist die Zahl der Auszubildenden von 50 fast auf die Hälfte gesunken", berichtet Susanne Storb. Ein Problem, das einerseits mit falschen Vorstellungen vom Beruf, andererseits mit der Bezahlung zusammenhängt: "Wenn man unter 500 Euro verdient, schreckt das die meisten schon ab. Bei einer Fünf oder Sechs vorne wäre das anders. Deshalb haben wir als Verband den Betrieben vorgeschlagen, bei den Azubi-Gehältern zuzulegen." Manche Geschäfte könnten sich dies allerdings nicht leisten, gibt Sabine Kuhn von Blumen Becht in Saarbrücken zu bedenken. Schuld daran sei vor allem die große Konkurrenz durch Internetangebote und Billiganbieter wie in Bau- oder Supermärkten. "Das ist ein großes Problem", sagt Kuhn. Es komme jedoch immer auf die Klientel an, sind sich Storb und Kuhn einig. "Es gibt Kunden, die wollen eine bestimmte Qualität haben. Und die gibt es nur beim Floristen", sagt Susanne Storb. Man könne sich die Blumen im Internet schließlich nicht in natura anschauen, bemerkt auch Mathilde Wohldorf. Die Devise des Verbands: "Die Betriebe müssen ihre eigene Schiene finden, um konkurrieren zu können. Also individuelle und kreative Angebote, die es nicht überall gibt."

Das sei jedoch nicht einfach, wenn ab Sommer wieder Fachkräfte fehlen. "Unsere Branche konkurriert mit anderen Berufen. Wir werden im Saarland wieder Lehrstellen nicht besetzen können oder junge Leute die Ausbildung abbrechen", prophezeit Storb. Das liege auch an falschen Vorstellungen der Azubis, wie Sabine Kuhn berichtet: "Die meisten sind überfordert, weil sie am Anfang nicht sehen, was hinter dem Beruf steckt. Das ist nicht nur Sträuße binden, das ist Knochenarbeit." Also noch mehr Arbeit in der Valentins-Woche, die sich für die Floristen jedoch lohnen sollte. jan