Was bietet die kommende Saison des Saarländischen Staatsorchesters?

Saarbrücken · „Romeo und Julia“, „West Side Story“, Sibelius, Neutöner Jörg Widman und ein Stummfilmkonzert: Die nächste Saison des Saarländischen Staatsorchesters verspricht einiges.

 Nicholas Milton und das Saarländische Staatsorchester haben einiges vor. Foto: Oliver Dietze

Nicholas Milton und das Saarländische Staatsorchester haben einiges vor. Foto: Oliver Dietze

Foto: Oliver Dietze

Nicholas Milton liebt den direkten Draht zum Auditorium: "Das Publikum zu erreichen, ist mein großes Ziel", sagte der Generalmusikdirektor des Saarländischen Staatsorchesters gestern zur Präsentation der Konzertsaison 2015/16. In der auslaufenden Spielzeit, seiner ersten am Staatstheater (SST), konnte der gebürtige Australier die Publikumszahlen um stolze elf Prozent steigern. Und so möchte der engagierte Milton auch in der kommenden Saison jeden Termin zur "Entdeckungsreise" wachsen lassen und "jeden Geschmack begeistern".

Bedeutungsschwere Überschriften stimmen auf die acht Sinfoniekonzerte in der Congresshalle ein. Um "Liebe und Tod" geht es gleich im ersten Sinfoniekonzert (Sonntag, 4. Oktober, 11 Uhr; Montag, 5. Oktober, 20 Uhr) mit Tschaikowskys "Romeo und Julia"-Ouvertüre und - beim Shakespeare'schen Liebespaar-Thema verweilend - mit den Sinfonischen Tänzen aus Bernsteins "West Side Story ". Gastsolistin des mit Noten von Rachmaninow und dem Mexikaner Arturo Márquez abgerundeten Saisonstarts ist die junge russische Pianistin Yulianna Avdeeva.

Klassikfreunden mindestens ebenso geläufig sein dürfte die gleichaltrige spanische Geigerin Leticia Moreno, die unter anderem in Saarbrücken studierte: Beim 2. Sinfoniekonzert (15./16. November) wird sie sich an die "Klangspuren" (Konzertmotto) von Jean Sibelius heften. "Artist in Focus" - der Titel passt in mehrfacher Hinsicht auf den Münchner Neutöner Jörg Widmann: Seine Werke heben sich aus dem hier gepflegten Standardrepertoire ab und werden sowohl beim fünften (6./7. März) und siebten Sinfoniekonzert (29./30. Mai) vertreten sein als auch beim zweiten (17. Januar; Widmann bläst hier selbst Klarinette!) von drei Terminen des neuen Konzertformats "Inspiration" in der Alten Feuerwache. Bei jenen Sonntagabend-Konzerten (18 Uhr) möchte sich das Staatsorchester in besonderen Besetzungen zeigen und im intimeren Rahmen Publikumsnähe pflegen. Jungfernfahrt ist am 6. Dezember unter dem Motto "Inspiration Franz Joseph Haydn" mit Noten des Wiener Klassikers und Brahms' Haydn-Variationen.

Jörg Widmann wird auch beim dritten Kammerkonzert am 24. Januar zu hören sein: Mit zwölf Terminen werden die von staatsorchesterlichen Musikern bespielten Kammer-Matineen sonntags um 11 Uhr im SST-Mittelfoyer besonders reichlich vertreten sein. In der Rubrik "Sonderkonzerte" konnten Milton und der SST-Konzertmanager Stefan Eschelbach zudem etwa ein Promenadenkonzert (Sonntag 13. September, Tbilisser Platz), gleich zwei Neujahrskonzerte (1. und 3. Januar, 18 Uhr, SST), ein "Filmkonzert" mit "Metropolis" (Samstag, 10. Oktober, Alte Schmelz St. Ingbert) und "Das große Wunschkonzert" (26. Juni 2016, 18 Uhr, SST) ankündigen. Aber erst einmal haben Milton und das Orchester das 8. und letzte Sinfoniekonzert dieser Saison vor sich. Am Sonntag ab 11 und Montag ab 20 Uhr sind in der Congresshalle unter anderem Ravels "La Valse" und Berlioz' "Symphonie fantastique" zu hören.

Karten gibt es unter unter

Tel. (06 81) 309 24 86 und www.theater-saarbruecken.de

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