Wachstum von Anfang an

St. Ingbert. Wenn Philipp Gross, geschäftsführender Gesellschafter der St. Ingberter Firmengruppe Peter Gross Bau, morgen bei der Feier zum 125-jährigen Bestehen des Unternehmens seine Rede hält, kann er es sich eigentlich leicht machen

St. Ingbert. Wenn Philipp Gross, geschäftsführender Gesellschafter der St. Ingberter Firmengruppe Peter Gross Bau, morgen bei der Feier zum 125-jährigen Bestehen des Unternehmens seine Rede hält, kann er es sich eigentlich leicht machen. "Ich könnte auf die Manuskripte der Reden zurückgreifen, die mein Vater Ottmar Gross zum 90- und unser langjähriger Geschäftsführer Klaus Heller zum 100-jährigen Bestehen der Firmengruppe gehalten haben." Schon damals (1975 und 1985) klagte man über die mangelnde Investitionsbereitschaft der öffentlichen Hand, die der Bauwirtschaft schwer zusetzt. Auch der Arbeitsplatz-Abbau war seinerzeit schon ein Thema - "und die allgemein schlechte Wirtschaftslage". "An den Problemen hat sich seither also wenig geändert", zieht Philipp Gross Bilanz. Der 44-Jährige leitet in vierter Generation die Baugruppe. Dennoch hat sich das Familienunternehmen nicht unterkriegen lassen und gehört mit einem Umsatz von 225 Millionen Euro und rund 800 Beschäftigten bundesweit zu den 30 Großen der Branche. Erreicht hat man das, indem die Firmengruppe auf ein breites Fundament mit mehreren Standbeinen gestellt wurde. Zum zweiten ist das Unternehmen inzwischen im gesamten südwestdeutschen Raum aktiv. Etwa ein Viertel des Umsatzes erwirtschaftet Peter Gross noch im Saarland, fünf Prozent in Luxemburg und die restlichen 70 Prozent in anderen bundesdeutschen Regionen. Die Angebotspalette umfasst neben dem klassischen Hoch- und Tiefbau heute Bereiche wie den Ingenieurbau (Konstruktion oder statische Berechnungen), die Herstellung von Fertigteilen (Stützen, Massivwände, Balkone oder Treppen) sowie den Rohrleitungs- und den Gleisbau. Außerdem verfügt Peter Gross über ein eigenes Baustoff-Zentrum, in dem Transportbeton oder Gussasphalt hergestellt werden. Wichtige Stützpunkte sind neben der Zentrale in St. Ingbert Niederlassungen in Pfungstadt, Kaiserslautern und Karlsruhe. Dort haben sich die Saarländer im Jahr 2009 an dem Hochbau-Unternehmen Füssler (40 Mitarbeiter, 30 Millionen Euro Umsatz) beteiligt. Dass aus seiner bescheidenen Firma einmal ein beachtliches Bauunternehmen werden würde, konnte Peter Gross vermutlich nicht ahnen, als er 1885 im Alter von 30 Jahren seine kleine Baufirma gründete. Er baute das Geschäft jedoch zügig aus, kaufte Pferde und Wagen für den Transport - und im Jahr 1904 einen Sandsteinbruch. 1908 übernimmt Peter Gross junior den väterlichen Betrieb. Sechs Jahre später beschäftigte das Unternehmen bereits 100 Mitarbeiter. Im Jahr 1939 war die Zahl der Beschäftigten auf 350 angewachsen. Danach kamen Krieg und Neuanfang. 1950 nahm mit Ottmar Gross die dritte Generation das Steuerrad in die Hand. Außerdem hat Klaus J. Heller als Geschäftsführer 34 Jahre lang die Baugruppe geprägt. Seit 1994 ist Philipp Gross an Bord, und im Jahr 2000 trat Steffen Walter in die Geschäftsführung ein.

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