V&B setzt 2014 auf starkes Wachstum

Merzig · Die rund 400 erschienenen Aktionäre von Villeroy & Boch stellten dem Vorstand in der gestrigen Hauptversammlung überwiegend ein gutes Zeugnis aus. Auch 2014 läuft laut Vorstandschef Frank Göring gut an.

 Humorvoll gab sich in der gestrigen Hauptversammlung mehrfach Aufsichtsratschef Wendelin von Boch (links). Nicht nur Vorstandschef Frank Göring amüsierte sich darüber. Foto: Rolf Ruppenthal

Humorvoll gab sich in der gestrigen Hauptversammlung mehrfach Aufsichtsratschef Wendelin von Boch (links). Nicht nur Vorstandschef Frank Göring amüsierte sich darüber. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

. Das hatte Folgen. Nachdem Aufsichtsratschef Wendelin von Boch frühere Kritik an der Qualität des Buffets mit der Ankündigung konterte, diesmal "werden Sie den besten Kartoffelsalat essen, den Sie je gegessen haben", verließen plötzlich zahlreiche Aktionäre den Saal bei der Hauptversammlung in Merzig, um das Versprechen umgehend zu überprüfen.

Ohnehin erlebten die gemeldeten 400 Teilnehmer eine größenteils entspannte Veranstaltung. Auch die kritischen Anmerkungen von Aktionärsvertretern hielten sich diesmal in Grenzen. Ulrich Hocker von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz bescheinigte dem Vorstand und speziell Vorstandschef Frank Göring: "Sie haben gute Arbeit geleistet. Herzlichen Dank."

Göring konnte zuvor darauf verweisen, "dass wir im vierten Jahr in Folge unser operatives Ergebnis gesteigert und unsere selbst gesteckten Ziele übetroffen haben". Auch für das laufende Jahr sieht Göring erste Erfolg versprechende Tendenzen für ein deutliches Wachstum. So soll alleine der Konzernumsatz um drei bis fünf Prozent zunehmen. Dieser lag im Geschäftsjahr 2013 bei rund 745 Millionen Euro. Der Löwenanteil davon wurde mit 80 Prozent in der Marktregion Europa erwirtschaftet, rund 213 Millionen Euro in Deutschland. Göring stützt seine Einschätzungen auch auf neueste, positive Wachstumsprognosen, etwa des Internationalen Währungsfonds (IWF), der ein Prozent Wachstum in der Eurozone sieht, weltweit 3,7 Prozent.

Den Aktionären schmeckte wohl nicht nur der Kartoffelsalat, sondern auch eine um zwei Cent erhöhte Dividende von 0,42 Euro für die Vorzugs-Stückatie sowie 0,37 Euro für die Stamm-Stückaktie.

Trotz insgesamt guter Erwartungen blickt Vorstandschef Göring jedoch besorgt auf die Entwicklung in Russland und der Ukraine. "Wenn in dieser Region die Schranken fallen, haben wir ein nicht unerhebliches Problem mit Auswirkungen auf unsere Prognose und unser Ergebnis." Die Marktregion Russland habe 2013 rund 32,5 Millionen Euro Umsatz gebracht, für 2014 sind rund 42 Millionen Euro eingeplant. Zumal V&B beabsichtigt, die Präsenz in der Region über Moskau und St. Petersburg hinaus auszubauen.

Auch das Frankreich-Geschäft bleibe weit hinter den Erwartungen zurück. Dies liege an der dort angespannten Konjunktur. Starke Wachstumsträger sollen Asien und die USA werden. An Innovationen setzt Göring unter anderen auf das neue WC-Modell "Direct Flush" mit einer Spültechnik, die auf einem offenen Spülrand basiert und Ablagerungen verhindern soll. In der Tischkultur habe sich die 2013 eingeführte Serie "Marie Fleur" als erfolgreichste Neuheit der vergangenen zehn Jahre erwiesen. Auch der Bereich "Cooking Elements" mit Küchenhelfern wie etwa Edelstahlmessern soll ausgebaut werden. Aktionäre wie Robert Wittenberg aus Altenglan bei Kusel haben all dies mit Interesse vernommen. Sein Urteil: "Ich bin im Großen und Ganzen zufrieden und finde die Geschäftspolitik gut."

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