V&B droht erneut Niederlage in Kartellverfahren

Luxemburg · Beim Rechtsstreit des Mettlacher Keramikherstellers Villeroy & Boch (V&B) gegen eine Kartellstrafe der EU-Kommission deutet sich in mehreren Punkten eine Niederlage an. Ein Gutachter des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg empfahl gestern, die Klagen in Teilen zurückzuweisen.

Meist halten sich die Richter an die Empfehlungen ihres Gutachters. In diesem Fall untersuchte der Gutachter allerdings nur einige ausgewählte Klagepunkte. Die EU-Kommission hatte V&B im Juni 2010 eine Geldbuße von 71,5 Millionen Euro aufgebrummt. Insgesamt wurden mehr als 622 Millionen Euro Strafe gegen 17 Hersteller von Badezimmerausstattungen verhängt. Die Firmen haben nach Einschätzung der Brüsseler Wettbewerbshüter unerlaubte Preisabsprachen getroffen. Einige der Firmen hatten mit Klagen vor dem EU-Gericht Erfolg: Die Richter minderten die Gesamtstrafe 2013 um mehr als 200 Millionen Euro. Die Strafe für Villeroy & Boch wurde jedoch nicht herabgesetzt. Dagegen zog das Unternehmen erneut vor Gericht. Ein Urteil dort könnte in einigen Monaten fallen.

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