VSE sieht auch bei neuem EEG Chancen für Ensdorf

Saarbrücken · Ein „sehr zufriedenstellendes Jahr“ habe der Energieversorger VSE 2013 erlebt, sagen die Vorstandschefs Tim Hartmann und Hanno Dornseifer. Sie stellen sich bereits auf einen veränderten Erzeugungsmarkt ein.

 VSE-Chef Tim Hartmann geht davon aus, dass der Betrieb des Kraftwerks Ensdorf vorerst noch lohnend bleibt. Foto: b&b

VSE-Chef Tim Hartmann geht davon aus, dass der Betrieb des Kraftwerks Ensdorf vorerst noch lohnend bleibt. Foto: b&b

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Erhebliche Gefühlsschwankungen hätten sie im vergangenen Jahr durchlebt, sagten die VSE-Vorstandschefs Tim Hartmann und Hanno Dornseifer gestern bei der Vorstellung der Jahreszahlen des Energieversorgers. Grund sei die Entstehungsgeschichte des künftigen Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG), das in seiner ursprünglichen Form "dramatische Auswirkungen für das Saarland weit über die VSE hinaus" gehabt hätte, wie es Dornseifer sagte. In diesem Zusammenhang sei auch das Saar-Wirtschaftsministerium zu loben, das sich noch für Änderungen am Gesetzentwurf stark gemacht hatte. Nach diesen Änderungen könne man davon ausgehen, dass auch bei einem neuen EEG das Modell der Kooperation von VSE und Saarstahl beim Kraftwerk Ensdorf Bestand haben wird", wie Hartmann sagte. Im Rahmen der EEG-Reform sollten Unternehmen deutlich stärker bei der Eigenstrom-Erzeugung zur Kasse gebeten werden. Für das Kraftwerk Ensdorf, bei dem Saarstahl einen Block zur Stromversorgung nutzt, hätte das das Aus bedeuten können.

Wie lange Ensdorf noch am Netz bleiben wird, darauf wollte Hartmann sich nicht festlegen. Technisch sei es noch für einen Betrieb von acht Jahren gerüstet, die Margen für konventionelle Kraftwerke gingen allerdings so dramatisch nach unten, dass offen sei, wie lange sich solch ein Kraftwerk noch rentiere.

Die VSE stellt sich schon jetzt auf eine Zeit ohne konventionelle Stromerzeugung ein. Einerseits durch den Ausbau der Windenergie - gerade erst sind drei große Windparks ans Netz gegangen -, andererseits auch durch den Aufbau kleiner, dezentraler Kraftwerkseinheiten: Bis Anfang August will die VSE vier Millionen Euro in Blockheizkraftwerke investieren. Insgesamt sind die Vorstände mit dem vergangenen Jahr "sehr zufrieden". Der Umsatz sei von 884 auf 954 Millionen Euro gestiegen, besonders gut habe sich auch das bei der VSE neue Geschäftsfeld Gasvertrieb entwickelt. Hier ist der Absatz von 1689 auf 3067 Gigawattstunden gestiegen. Der Stromabsatz, der unter sinkenden Margen leidet, ist von 6621 auf 6315 Gigawattstunden gesunken. Hier setze die VSE mittlerweile weniger auf die reine Lieferung sondern zunehmend auf Dienstleistungsverträge, sagte Dornseifer.

Optimistisch gibt sich Dornseifer für das langjährige Sorgenkind Prego. Die Dienstleistungstochter, die nach dem Ausstieg des Miteigners Enovos seit 2014 hälftig VSE und den Pfalzwerken gehört und vor allem Aufträge der Gesellschafter bearbeitet, soll verstärkt für externe Kunden arbeiten. "Auf der Zeitachse" sei auch die Gewinnzone zu erreichen.

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