Vodafone und VSE net gehen davon aus, dass schon bis Ende 2015 in weiten Teilen des Saarlandes der schnelle Mobilfunkstandard LTE verfügbar sein wird. "Wir wollen bis dahin etwa 200 Standorte auf LTE-Technik aufgerüstet haben", sagte Vodafone-Regionalleiter Ralf Gawlyta bei der Inbetriebnahme eines neuen LTE-Sendemasts auf dem Dach der VSE in Saarbrücken. Damit sei eine breite Abdeckung des Landes gewährleistet.

Seit gestern betreibt Vodafone 36 LTE-Stationen im Saarland.

27 dieser Sendestationen sind an das Glasfasernetz der VSE net angebunden. "Vom Mobilfunkmast muss das Signal ja weitergeleitet werden", sagt VSE-Chef Tim Hartmann. Die Glasfaser-Anbindung besorgt die VSE net. Seit vergangenem Jahr schließt diese in einer langfristig angelegten Kooperation die Vodafone-Sendemasten an ihr 1800 Kilometer langes Glasfasernetz an. Außerdem hat VSE net 30 Kilometer neue Leitungen verlegt.

Mit LTE, der neuesten Mobilfunktechnik, werden die Übertragungsraten deutlich schneller. Ein innerstädtischer Sendemast ermöglicht Übertragungsraten von bis zu 100 Mbit, das ist das Hundertfache eines langsamen DSL-Anschlusses. Allerdings teilen sich die Nutzer die Leistung: "Wenn viele im Funknetz aktiv sind, sinken auch die Datenraten", sagt Gawlyta.

Trotz des massiven Ausbaus werde es aber weiterhin weiße Flecken geben, in denen LTE nicht verfügbar sein wird, sagt Gawlyta. Einerseits müsse zur französischen Grenze ein Abstand eingehalten werden, um nicht ins Nachbarland zu funken, andererseits gebe es abgelegene Dörfer, die zu klein sind, um sie zu versorgen. "Ein Sender kostet beim Aufbau über 100 000 Euro und rund 5000 Euro Unterhaltung pro Jahr." Bei zu wenig Nutzern rechne sich das nicht.

Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) begrüßte den Ausbau des schnellen mobilen Internets. "Das ist ein Standortfaktor, der über die Attraktivität einer Region entscheidet", sagte sie.