Vogelschutz Lebensraum für Gebäudebrüter erhalten

St. Ingbert · Der Nabu in St. Ingbert informiert am kommenden Montag Hausbesitzer über die Möglichkeit, Vögeln einen Lebensraum zu schaffen.

 Gebäudebrüter: Ein Spatz sucht Unterschlupf in einer Hausöffnung unter dem Dach.

Gebäudebrüter: Ein Spatz sucht Unterschlupf in einer Hausöffnung unter dem Dach.

Foto: Gabi Stein

Ältere Hausfassaden und Dachstühle zu isolieren, trägt effektiv zur Vermeidung von Wärmeverlusten bei. Derartige Sanierungen sind somit wichtige Bausteine unter den Maßnahmen, die die Freisetzung klimarelevanter Gase wie CO2 bei der Wärmeproduktion reduzieren sollen. Zugänge und Öffnungen im Mauerwerk sowie Durchlässe an Dächern und Fassaden werden im Rahmen dieser Sanierungsmaßnahmen verschlossen. Etliche Tierarten, wie zum Beispiel Vögel oder Fledermäuse, leiden jedoch unter den Folgen der Umbauarbeiten. Ihre bisherigen Lebensräume werden dadurch massiv verändert bzw. gehen ganz verloren.

Gebäudebrüter wie Schwalben und Mauersegler sind ausgesprochen ortstreu und in der Regel nicht in der Lage, schnell Ausweichquartiere zu finden. Dadurch geraten vor allem kleine Bestände stark unter Druck und verschwinden zusehends. Eine von der Ortsgruppe St. Ingbert des Naturschutzbundes (Nabu) 2016 und 2018 im gesamten Stadtgebiet durchgeführte Zählung der Schwalben erbrachte nur noch Nachweise kleiner Restbestände: In Rohrbach konnten 13 Brutpaare der Mehlschwalbe gezählt werden, im Stadtgebiet waren in diesem Sommer lediglich vier Brutpaare dieser Art festzustellen, in Ortsteilen wie Rentrisch, Hassel und Sengscheid ist die Mehlschwalbe als Brutvogel nicht mehr vorhanden.

Im Zuge der Sanierungen können jedoch die Lebensräume für Gebäudebrüter erhalten oder durch das Anbringen von Nisthilfen neu geschaffen werden. Die Nabu-Ortsgruppe sowie der Biosphärenzweckverband fördern das Anbringen von Nisthilfen für verschiedene gebäudebrütende Arten.

Wer sich für Fördermaßnahmen interessiert oder selbst etwas für den Erhalt der Gebäudebrüter in St. Ingbert tun will, kann sich bei einer Veranstaltung am kommenden Montag, 10. September, informieren und Kontakte knüpfen. Gabi Stein vom Nabu St. Ingbert hält einen Lichtbildvortrag mit dem Titel „Naturschutz durch Hilfen für Gebäudebrüter“. Zunächst werden einige Arten vorgestellt mit Erläuterungen zu ihrem Brutverhalten und ihren Aktivitäten im Jahreslauf. Es folgen Beispiele für Möglichkeiten zum Erhalt der Vorkommen.

 Ein Turmfalke vor seinem Nest in der Josefskirche.

Ein Turmfalke vor seinem Nest in der Josefskirche.

Foto: Gabi Stein

Der Eintritt ist frei. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Pfarrsaal von St. Konrad in St. Ingbert, Karl-Custer-Straße 1.

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