Von Richard Wagner bis Karl May - zum Tod von Peter Hofmann

Bayreuth. Neben seiner Stimme verdankte der blondgelockte Künstler seinen Erfolg auch seiner stattlichen Erscheinung. Die trainierte er bereits als mehrfacher hessischer Jugendmeister im Zehnkampf, später studierte er Gesang in Karlsruhe. Sein Aussehen prädestinierte Hofmann, am 22. August 1944 im böhmischen Marienbad geboren, für Heldenrollen, vorzugsweise in Opern Richard Wagners

Bayreuth. Neben seiner Stimme verdankte der blondgelockte Künstler seinen Erfolg auch seiner stattlichen Erscheinung. Die trainierte er bereits als mehrfacher hessischer Jugendmeister im Zehnkampf, später studierte er Gesang in Karlsruhe. Sein Aussehen prädestinierte Hofmann, am 22. August 1944 im böhmischen Marienbad geboren, für Heldenrollen, vorzugsweise in Opern Richard Wagners. Als Siegmund in "Der Ring des Nibelungen" sorgte Hofmann 1976 in Bayreuth für Furore. Weitere Wagner-Rollen wie "Lohengrin" und "Parsifal" folgten.Zum Entsetzen mancher Opern-Puristen kannte er keine Berührungsängste zur bunteren Unterhaltungswelt. 1982 präsentierte er seine erste eigenen TV-Show "Hofmanns Träumereien" und veröffentlichte das Album "Rock Classics" mit Interpretationen von "Nights in White Satin" und "Yesterday". Als Schauspieler wirkte er 1984 an der Seite von Richard Burton als Tristan-Sänger in der TV-Serie "Wagner" mit. 1987 startete Hofmann im Ostberliner Friedrichstadtpalast eine Tournee mit Rock-Hits und Liedern von Elvis Presley, die ihn durch 45 Städte führte.

1990 bis 1991 sang er die Titelrolle des Musicals "Das Phantom der Oper" von Andrew Lloyd Webber in Hamburg. Er war sich auch nicht zu schade, 1997 in Westernmontur zu schlüpfen und Old Firehand bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg zu verkörpern. 1999 schockierte der Sänger seiner Fans mit der Nachricht von seiner Erkrankung. "Parkinson. Diese Krankheit passt nicht zu mir. Diese Krankheit passt zu niemandem! Sie stört und zerstört.", hatte Hofmann damals auf seiner Internetseite geschrieben. Der Sänger nahm die Herausforderung an und unterstützte die Stammzellen-Forschung gegen Parkinson. 2004 gab er das Ende seiner Karriere bekannt. In den vergangenen Jahren litt Hofmann immer mehr unter seiner Krankheit. Zuletzt habe der Musiker nur noch im Rollstuhl gesessen. Er lebte zurückgezogen in einer Gemeinde nahe Bayreuth.

In zweiter Ehe war er mit der US-amerikanischen Sängerin Deborah Sasson verheiratet. Hofmann soll am kommenden Montag im engsten Familienkreis beigesetzt werden. dpa/dapd

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