Ottweiler. Mit einer Lesung und einer Abschlussparty mit Live-Band ging am Samstag das siebte Ottweiler Kinder- und Jugendtheaterfestival "Spielstark" 2008 zu Ende. Gemessen etwa am Niveau der beiden Vorjahre, wo es spannende, aufrüttelnde, bewegende oder komische Gastspiele zu sehen gab, konnten die eingeladenen professionellen Inszenierungen der diesjährigen Ausgabe nicht ganz mithalten: Sehr charmant, aber nicht herausragend. Ohnehin wirkte das siebte Festival mit nur drei überregionalen Produktionen abgespeckt - dass dann auch noch mit dem auf deutschen Kabarettbühnen herum gereichten Puppenspieler René Marik ausgerechnet der Stargast ausfiel: Pech. Umso mehr punktete im direkten Vergleich das Saarbrücker Theater Überzwerg, das als Mit-Veranstalter und Programmgestalter von "Spielstark" stets eigene Inszenierungen zeigt (und das Festival im ersten Jahr noch ganz allein bestritt): Mit ihrem Miezical "Katzen" und dem Franz Wittenbrink-Liederabend "Mütter" unterstrichen die Überzwerge, dass sie bundesweit in der ersten Liga spielen. Auch die semiprofessionelle freie saarländische Produktion "Der Falke" (Regie: Ela Otto) ließ aufhorchen. Das letzte Gastspiel gab's am Freitag zu sehen: "Die Geschichte vom kleinen Onkel", eine Koproduktion von "Schnawwl" (Kinder- und Jugendtheater am Nationaltheater Mannheim) und Junger Oper Mannheim, ist ein poetisches und leises, trotz vieler ruhiger Passagen fesselndes Zwei-Personen-Stück mit klassischem Streich-Trio. Wobei die Musiker Erzählerfunktion übernehmen und auch szenisch eingebunden werden. Mit wenigen Worten, nuanciertem Spiel und schelmischem Slapstick wird erzählt, wie ein vor lauter Einsamkeit verwirrter Mann über spielerische Annäherung einen Hund zum Freund gewinnt und ihn wegen Eifersucht wieder zu verlieren droht. Bezaubernd. kek