"Von Heuschrecken bei Saargummi haben wir die Nase voll"

Wadern/Saarbrücken. Im Wirtschaftsausschuss des Landtags haben die Parteien gestern die nachhaltige Sicherung des insolventen Autozulieferers Saargummi Deutschland gefordert. Die CDU-Abgeordnete Helma Kuhn-Theis verlangte von der Landesregierung, "mit dafür Sorge zu tragen, dass lediglich strategische Investoren für den Erhalt des Betriebs in Frage kommen

Wadern/Saarbrücken. Im Wirtschaftsausschuss des Landtags haben die Parteien gestern die nachhaltige Sicherung des insolventen Autozulieferers Saargummi Deutschland gefordert. Die CDU-Abgeordnete Helma Kuhn-Theis verlangte von der Landesregierung, "mit dafür Sorge zu tragen, dass lediglich strategische Investoren für den Erhalt des Betriebs in Frage kommen. Heuschrecken dürfen in Wadern-Büschfeld nicht mehr zum Zuge kommen". So sehen das auch die SPD-Abgeordneten Anke Rehlinger und Magnus Jung: "Von Heuschrecken haben wir die Nase voll." Kuhn-Theis warf der bisherigen Geschäftsführung vor, "zu Lasten der Mitarbeiterschaft grob fahrlässig gehandelt zu haben". Dafür müsse das Management zur Rechenschaft gezogen werden. Der FDP-Abgeordnete Christoph Kühn wertet es als positiv, dass jetzt Insolvenzverwalter, Wirtschaftsministerium, Banken, Belegschaft und Kunden "an einem Strang ziehen", um den Standort zu erhalten. Morgen will Insolvenzverwalter Udo Gröner die betroffenen rund 850 Mitarbeiter auf einer Betriebsversammlung über die Lage des Unternehmens informieren. Gröners Saarbrücker Rechtsanwaltskollege Jean-Oliver Boghossian ist unterdessen vom Amtsgericht auf eigenen Antrag hin aus seinem Amt als weiterer vorläufiger Insolvenzverwalter entlassen worden. Nach einer Mitteilung des Gerichtes nimmt damit Gröner diese Aufgabe allein wahr. Ursprünglich sollte sich Boghossian um den Auslandsbereich der Firma kümmern, Gröner um die Inlands-Geschäfte. Hintergrund der Entlassung sei, dass nach dem Insolvenzrecht für eine Gesellschaft nur ein Verwalter eingesetzt werden könne, sagte Boghossian. Um Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Gerichtsbeschlusses auszuräumen, habe er deshalb um seine Entlassung gebeten. red/mju

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