Von der Pflicht zu reden

Saarbrücken · Grafiker, Zeichner, Maler, Pazifist und Kämpfer für Freiheit und Humanität - der Belgier Frans Masereel (1889-1972) war ein Künstler mit gesellschaftlichem Sendungsbewusstsein. Von 1947-51 leitete er die Meisterklasse für Malerei an der heutigen Hochschule der Bildenden Künste (HBK) Saar.

 Blick vom Ludwigsplatz aus auf die multimedial angelegte Masereel-Ausstellung in den Galerieräumen der Saarbrücker HBK, die heute Abend eröffnet wird. Foto: HBK/Henrik Elburn

Blick vom Ludwigsplatz aus auf die multimedial angelegte Masereel-Ausstellung in den Galerieräumen der Saarbrücker HBK, die heute Abend eröffnet wird. Foto: HBK/Henrik Elburn

Foto: HBK/Henrik Elburn

Um einen Überblick über Masereels bildnerisches Antikriegswerk bemühen sich nun eine Buchpublikation der Frans-Masereel-Stiftung (Gollenstein Verlag) und eine Wanderschau des "xm:lab" (experimentelles Medienlabor) der HBK: Unter dem Titel "Frans Masereel. Wir haben nicht das Recht zu schweigen - Les Poètes contre la guerre" sind Ausstellung und Buch Teil der Veranstaltungsreihe "Courage - Respekt, Toleranz und Verantwortung" des Saar-Kultusministeriums.

Die Buchautoren Peter Riede und Karl-Ludwig Hofmann sowie ein fünfköpfiges Kuratorenteam beleuchten auch Masereels Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Literaten wie Brecht oder Hesse. Die multimediale Schau kombiniert mehrere Präsentationsformen: Mit deutsch-französischen Texten betten großformatige Tafeln Masereels Holzschnitte und Lithographien in den zeitgenössischen historisch-kulturellen Kontext; eine digitale Bearbeitung macht das Buch als Film erlebbar, und die animierte Bildergeschichte "Die Idee" (1932) zeugt von Masereels Kooperation mit dem Filmemacher Berthold Bartusch. Eine interaktive Installation, die als Projektion auch an der Außenfassade zu sehen ist, schlägt den Bogen ins Heute und fragt nach Verantwortung und Handlungsräumen engagierter Kunst: Durch das Manipulieren von Würfeln lassen sich Masereels modulare Bildwelten zu wechselnden Architekturen zusammensetzen.

Vernissage mit Buchvorstellung: Heute um 19 Uhr, Galerie der HBK. Ausstellung bis 4. 11.: Di-Fr: 17-20 Uhr; Sa: 12-18 Uhr.

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