Von Bangkok über Seoul nach Frankfurt, Helsinki und Heilbronn

sst unterwegs · Der Herbst 2011 war die Zeit der internationalen und nationalen Gastspielerfolge für das SST. Mitte September startete das Ballett des SST mit Marguerite Donlons Erfolgsstück "Casa Azul - Inspired by Frida Kahlo" zu einer mehrwöchigen Asientournee. Gleich die erste Aufführung am 15. September in Bangkok vor über 1200 Zuschauern geriet zu einem bejubelten Auftakt

Der Herbst 2011 war die Zeit der internationalen und nationalen Gastspielerfolge für das SST. Mitte September startete das Ballett des SST mit Marguerite Donlons Erfolgsstück "Casa Azul - Inspired by Frida Kahlo" zu einer mehrwöchigen Asientournee. Gleich die erste Aufführung am 15. September in Bangkok vor über 1200 Zuschauern geriet zu einem bejubelten Auftakt. Im Publikum waren neben einem Vertreter des thailändischen Königshauses auch der deutsche sowie der schwedische Botschafter anwesend. Weiter ging es über Macao nach Jin Ju und Seoul. Die koreanische Tanzzeitschrift Mom (Körper) lobte: "Die klaren Bilder und Szenenfolgen […] eröffnen uns einen faszinierenden Weg zu Fridas Kunst, obwohl wir nicht viel von ihr kennen. Marguerite Donlons Choreografie entfaltet großen Zauber." Insgesamt hat das Ballett in Asien über 3000 Zuschauer angezogen.Das Schauspiel des SST setzte mit der Eröffnung der Kleist-Festtage in Frankfurt an der Oder den Gastspielreigen fort: Am 18. Oktober war dort Christoph Diems ungewöhnliche Uraufführungsinszenierung "Der große Marsch" vom Kleist-Förderpreisträger Wolfram Lotz zu sehen, die das SST in Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen herausgebracht hat.

Am 4. November feierte dann die vielbeachtete Saarbrücker "Doctor Atomic"-Inszenierung Premiere an der Finnischen Nationaloper in Helsinki. Die Leitung der Oper war von der SST-Produktion des Regisseurs Immo Karaman 2010 so angetan, dass sie Konzept und Ausstattung übernahm und mit ihrem Ensemble sowie mit Gast Lee Poulis und SST-Ensemblemitglied Olafur Sigurdarson auf die Bühne der Nationaloper gebracht hat. Vor ausverkauftem Haus wurde "Doctor Atomic" begeistert aufgenommen. Die Tageszeitung Helsingin Sanomat beschrieb die Premiere als " suggestiv, stark[…] bedrückend dicht und angsteinflößend […] wie eine technologische Maschine, die der Explosion der Bombe entgegen spielt und der mit hoher Geschwindigkeit Dämpfe entfliehen." Zehn Vorstellungen standen bis zum 9. Dezember auf dem Spielplan des gut 1300 Plätze umfassenden Hauses. Nur einen Tag später feierten das SST-Opernensemble und das Staatsorchester mit "Turandot" im Theater Heilbronn einen rauschenden Gastspiel-Erfolg. Die Presse war voll des Lobes für Inszenierung, Sänger und Orchester. Die Heilbronner Stimme schwärmte: "Die Premiere von Giacomo Puccinis 'Turandot' versetzte das Publikum […] in Verzückung dank einer schlüssigen Inszenierung von Regisseur Dominik Neuer und einer faszinierenden musikalischen Gesamtleistung unter Dirigent Andreas Wolf. Diese 'Turandot' gehört zum Überzeugendsten, was das Theater Heilbronn in den letzten Jahren an Oper zu bieten hatte." Am 10. und 15. Januar sind dort die letzten der acht Gastspiele zu sehen. EB

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