Vom Wasser an sich

Neunkirchen. Entstanden sind dabei je nach Erdteil flirrend-schöne Bilder. Genauer Ausschnitte von Wasser, die er zu Bildserien gerahmt an die Wände bringt

Neunkirchen. Entstanden sind dabei je nach Erdteil flirrend-schöne Bilder. Genauer Ausschnitte von Wasser, die er zu Bildserien gerahmt an die Wände bringt. Natürlich schimmert das Wasser blau, ob auf Island oder in der Karibik, während die jüngst als Zugeständnis an den Ausstellungsort sechsteilige Fotoserie von der Neunkircher Blies der Jahreszeit gemäß wildes, winterbraunes, mit Eis und Schnee versetztes Wasser zeigt. Darunter auch eine Folge, die dem Impressionisten Claude Monet und den von ihm gemalten Wassermotiven die Ehre erweist. In den neunziger Jahren waren diese Bilder aus der Mischzone von Fotografie und Malerei aktuell, heute sind sie längst abgehakt. "Requiem an Monet" nennt es Sven Hoffmann. Eine Totenmesse, aber genau davon fehlt in seinen Fotografien jede Spur: von der Bedrohung der Ressource Wasser durch Umweltschmutz, von den sozialen Verwerfungen zwischen denen, die Wasser besitzen und denen, die keins haben. Es ist ein Trugschluss zu glauben, die Kunst könne davor die Augen verschließen. Dann droht sie zum Kitschsouvenir in Gestalt von Fotokalendermotiven zu werden, wie in der Ausstellung eine zum Mosaik zusammengesetzte Serie von Detailaufnahmen zeigt. Die lichtflimmernden Wasser begleiten Zitate von Henry Thoreau, Thales von Milet, John von Düffel - dazu angetan, die wohlgefälligen Arrangements mit poetischer und philosophischer Bedeutung aufzuladen. So wurde mit gehobener Wanddekoration für Chefetagen ein Thema verschenkt. sgBis 5. April. Dienstag/Mittwoch/Freitag von 10 bis 12.30 und von 14 bis 17 Uhr. Donnerstag von 10-12.30, 14 bis 18 Uhr. Samstag 14 bis 17 Uhr. Sonn-/Feiertag 14 bis 18 Uhr. Katalog: 38 Euro.

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