Virtuose Farbigkeit: Konzert der Bayreuth-Stipendiaten

Saarbrücken · Jedes Jahr vergibt der Richard-Wagner-Verband Saar Stipendien an junge Musiker für einen Aufenthalt bei den Bayreuther Festspielen. Am Sonntag haben sich die diesjährigen Stipendiaten mit einem Konzert vorgestellt.

Am Sonntag konnte der Richard-Wagner-Verband Saarland fast alle seiner jugendlichen Bayreuth-Stipendiaten dieses Jahres in der Saarbrücker Musikhochschule vorstellen. Eine Förderung, die immer wieder reiche Früchte trägt, wie der Vorsitzende Hermann Kronz hervorhob. Gesang war ein Schwerpunkt. So konnte man die kraftvolle Sopranstimme von Lisa Ströckens als Marguerita mit der Juwelenarie aus Charles Gounods Oper "Faust" bewundern. Zusammen mit Sabrina Henschkes, deren runder Mezzosopran überzeugte, hatte sie das Konzert mit dem klangschön gestalteten Blumenduett der Lakmé und Mallika aus der Oper "Lakmé" von Leo Delibes eröffnet.

Julia Danz (Sopran) gefiel mit der Arie der Norina (Gaetano Donizetti: Don Pasquale). Eine lustige Witwe, die sich, einen Liebesroman lesend, ihrer Reize wohl bewusst ist. Sie meisterte auch beweglich und mit spielerischer Gestik die Koloraturen und Spitzentöne einer Arie der Ilia aus Mozarts "Idomeneo". Am Klavier begleitet wurden die jungen Sängerinnen routiniert von Fedele Antonicelli und Thomas Layes.

Instrumentales war in die Vokaldarbietungen gestreut. Begleitet von einem Streichquintett zeigte die junge Maria Luisk in zwei Sätzen des Flötenkonzertes in e-moll von Saverio Mercadante großen Ton, langen Atem und im "Rondo russo" stupende Fingerfertigkeit. Rick-Henry Ginkel verlieh Schuberts Impromptus B-Dur aus Opus 142 eigenwillige Phrasierung und zeigte, was in Schubert steckt: Romantik pur. Eine beeindruckende Leistung boten Daniel Stoll, Violine und Gonzalo Paredes, Klavier. "Blues" und "Perpetuum mobile" aus Ravels Violinsonate gelangen mit entspanntem "Feeling", virtuoser Farbigkeit und perfekter Technik. Ein furioser Abschluss.

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