Villeroy & Boch sieht Mangel an Handwerkern

Frankfurt · V&B-Vorstandschef Frank Göring klagt über einen massiven Mangel an Installateuren. Es werde immer schlimmer. Das Geschäftsjahr 2013 lief insgesamt gut. Aktionäre sollen eine höhere Dividende bekommen.

 Der Absatz von Tellern und Tassen aus dem Hause Villeroy & Boch hat in Deutschland deutlich zugelegt. Foto: Villeroy & Boch

Der Absatz von Tellern und Tassen aus dem Hause Villeroy & Boch hat in Deutschland deutlich zugelegt. Foto: Villeroy & Boch

Foto: Villeroy & Boch

. Villeroy & Boch (V&B) beklagt einen Mangel an Handwerkern in Deutschland. Viele Aufträge könnten nur noch mit Verzögerungen ausgeführt werden, weil Installateure fehlen, sagte gestern der Vorstandsvorsitzende von V&B, Frank Göring, in der Bilanz-Pressekonferenz. Ohne diesen Mangel hätte man im Geschäftsjahr 2013 noch bessere Zahlen in Deutschland erreichen können, die mit dem höchsten Umsatzwachstum aller Märkte um zehn Millionen Euro auf 213 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr sehr gut ausgefallen sind. Bad und Wellness kamen weltweit auf 456 Millionen Euro, alleine in Deutschland ein Plus von zwei Prozent als Folge einer positiven Baukonjunktur. Die Tischkultur brachte 289 Millionen Euro ein und erreichte am deutschen Heimatmarkt sogar ein Plus von zehn Prozent. Eher schlecht lief es mit der Umsatz-Entwicklung in den Niederlanden (minus sieben Prozent), in Frankreich (minus sechs Prozent) und Italien (minus vier Prozent). Göring führte dies auf eine dort nach wie vor schlechte Baukonjunktur zurück.

Hoffnungen setzt der Vorstand in die Region Asien/Pazifik/Afrika (plus fünf Prozent) und China (plus vier Prozent). Gerade aus Asien müsse erheblich mehr Umsatz kommen. Göring fordert hier zwischen 20 und 30 Prozent Wachstum jährlich, damit auch die Renditeerwartungen erfüllt würden. Die Eingriffe in Produktivität, die Verbesserung von Fertigungsabläufen und Sparanstrengungen in der Verwaltung haben sich wohl ausgezahlt. Göring verwies auf ein operatives Ergebnis (EBIT), das bei einem konstanten Konzernumsatz von 745 Millionen Euro mit 36 Millionen Euro fünf Millionen Euro über dem Vorjahreswert lag. Das Konzernergebnis stieg um 63 Prozent auf 24 Millionen Euro.

Wegen der Geschäftsergebnisse empfehlen Aufsichtsrat und Vorstand der Hauptversammlung am 21. März, eine um zwei Cent erhöhte Dividende von 0,42 Euro für die Vorzugs-Stückaktie sowie 0,37 Euro für die Stamm-Stückaktie zu zahlen. V&B will sich mehr in sozialen Medien wie Facebook präsentieren, um junge Kundschaft zu erreichen. Siebenstellige Summen nimmt das Unternehmen jährlich für die Verbesserung des weltweiten Online-Auftrittes in die Hand. Insgesamt investierte V&B 2013 rund 26 Millionen Euro. Weltweit werden 7745 Mitarbeiter beschäftigt, 2000 an der Saar. Große Erwartungen hat der Vorstand im Bereich Bad auch in eine neue WC-Generation mit offenem Spülrand, was die Reinigung stark verbessern und Rückstände verhindern soll.

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