Villeroy & Boch bleibt für 2012 zurückhaltend

Merzig. Harmonie war das vorherrschende Motto auf der Hauptversammlung von Villeroy & Boch (V&B). Bei einem Umsatzplus von vier Prozent auf 743 Millionen Euro und einer Gewinnsteigerung (Ebit) von 17 Prozent auf 28 Millionen Euro hatten die Aktionäre auch wenig zu schimpfen. Auch der Aktienkurs hat sich gut entwickelt. Im Jahr 2011 war er 29 Prozent auf 5,88 Euro gestiegen

Merzig. Harmonie war das vorherrschende Motto auf der Hauptversammlung von Villeroy & Boch (V&B). Bei einem Umsatzplus von vier Prozent auf 743 Millionen Euro und einer Gewinnsteigerung (Ebit) von 17 Prozent auf 28 Millionen Euro hatten die Aktionäre auch wenig zu schimpfen. Auch der Aktienkurs hat sich gut entwickelt. Im Jahr 2011 war er 29 Prozent auf 5,88 Euro gestiegen.Doch für das laufende Jahr bremste Vorstandschef Frank Göring den Optimismus: Gerade mal ein Gewinn von Vorjahresniveau sei zu erwarten, sagte er den Aktionären in der Merziger Stadthalle. In den ersten vier Monaten hat das Unternehmen einen Umsatz von 242 Millionen erwirtschaftet, das Ebit liegt bei 6,9 Millionen. Beides liege auf Vorjahresniveau, sagte Göring.

Grund für die Vorsicht ist die Eintrübung der Konjunkturerwartungen, die in der Eurozone erst 2013 wieder eine Besserung erwarten. Die Schuldenkrise sei auch bei Villeroy & Boch in den Umsätzen zu erkennen, sagte Göring. Einen Zerfall des Euro habe man bisher in den Szenarien aber nicht durchgerechnet, merkte Göring auf die Frage eines Aktionärsvertreters an.

Göring gab auf der Hauptversammlung auch eine neue Vertriebskooperation bekannt. In Zukunft wird V&B seine Badkeramik und Badmöbel in den USA ausschließlich über den Kooperationspartner Toto vertreiben. Toto USA sei als renommierter Anbieter unter anderem von High-Tech-Toiletten ein idealer Partner, da sich die Programme ergänzen. Wie die Toto-Produkte würde das V&B-Programm in den USA ausschließlich über den Fachhandel vertrieben.

Bei der Vorstandsvergütung setzt V&B in Anlehnung an die Corporate Governance-Richtlinien auf eine Kombination aus 50 Prozent fester und 50 Prozent variabler Vergütung, wobei sich der größere Teil der variablen Vergütung an längerfristigen Zielen orientiert. Das gab Aufsichtsratschef Wendelin von Boch bekannt.

Ohne Gegenstimmen beschloss die Hauptversammlung eine Dividendenausschüttung von 40 Cent pro Vorzugsaktie und von 35 Cent je Stammaktie. Außerdem wurde Wendelin von Boch erneut als Vorstand in den Aufsichtsrat gewählt.

Nachfragen gab es zwar zum ebenfalls ohne Gegenstimmen abgesegneten Tagesordnungspunkt, künftig auch Sachausschüttungen vornehmen zu können. Dies allerdings sei eher eine Ergänzung, die international üblich sei, sagte Finanzvorstand Jörg Wahlers: "Wir werden Ihnen auch zukünftig die Dividende nicht in Form von Kloschüsseln ausschütten", sagte er.Fotos: V&B

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