Viele Arbeitnehmer im Saarland erhalten Niedriglöhne

Saarbrücken · Im Saarland sind prozentual mehr Menschen in Niedriglohn-Jobs tätig als in den übrigen alten Bundesländern. Das ist ein Ergebnis des Arbeitsmarktberichts der Arbeitskammer.

Demnach arbeitet fast ein Drittel aller sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen zu Niedriglöhnen. Dabei beträgt der monatliche Bruttolohn weniger als zwei Drittel des in Westdeutschland gezahlten Durchschnittslohns von 2015 Euro (2012). Bei unter 25-Jährigen liege die Niedriglohnquote sogar bei 46,7 Prozent, hieß es.

Auch ein Berufsabschluss schützt nach Angaben der Arbeitskammer nicht in jedem Fall vor niedrigen Löhnen: Mehr als die Hälfte der Niedriglohnbeschäftigten im Saarland hat einen anerkannten Berufsabschluss. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) dagegen wirft der Arbeitskammer vor, ein Zerrbild der Arbeitsmarktentwicklung im Saarland zu zeichnen, die deutlich besser sei als angegeben. Die Arbeitsmarkt- und Ausbildungslage im Saarland schlecht zu reden, schade dem Land und verleite junge Menschen dazu, anderswo Ausbildung und Arbeit zu suchen.

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