Experte warnt Vernetzte Heimgeräte im Visier von Hackern

Berlin · Hacker-Angriffe auf Smart-Home-Apparate richten sich nach Experten-Einschätzung in der Regel nicht gegen die Hausgeräte selbst, sondern dienen dazu, komplette Netzwerke zu übernehmen.

Viele Besitzer von Haushaltselektronik verstünden dieses Risiko nicht, sagte Mikko Hypponen, Sicherheitsspezialist der finnischen Firma F-Secure. „Die fragen sich: Was will ein Hacker schon mit meinem vernetzten Kühlschrank oder meiner smarten Türklingel anfangen?“ Dabei dienten diese Geräte oft nur als Einfallstor in Heimnetzwerke, um dann beispielsweise vernetzte Rechner mit Erpressungssoftware („Ransomware“) zu infizieren oder das Netzwerk zu einem Teil eines Botnetzes zu machen.

Solche Botnetze können ohne das Wissen der Gerätebesitzer für andere Angriffe oder das Versenden von Spam-E-Mails verwendet werden. Etlichen Besitzern von Smart-Home-Apparaten sei das jedoch egal, solange diese Geräte selbst noch funktionierten, meint Hypponen. „Es gibt kaum ein Verständnis für die Sicherheit der anderen.“ Die Anwender sollten Verantwortung übernehmen, fordert der Sicherheitsspezialist. Das fange schon dabei an, regelmäßig Sicherheitskopien der eigenen Daten anzufertigen.

Der Trend zu Smartphones und Tablet Computern, mit denen schlaue Heimelektronik meist gesteuert werde, habe immerhin die Welt sicherer gemacht, meint Hypponen. Auf einem iPad oder iPhone könne, anders als auf herkömmlichen Windows-PCs, nicht jede beliebige Software installiert werden. Selbst das offenere Betriebssystem Android, sei sicherer als die meisten Heimrechner. Problematisch zu bewerten sei allerdings die Tatsache, das viele Smartphones nicht auf die neueste Android-Version gebracht werden könnten und deshalb viele Geräte mit bekannten Sicherheitslücken in Benutzung seien.

(dpa)
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