Karlsruhe Verfassungsgericht prüft den Numerus clausus

Karlsruhe · () Die Platzvergabe in Studiengängen mit bundesweitem Numerus clausus (NC) kommt im Herbst in Karlsruhe auf den Prüfstand. Das Bundesverfassungsgericht nimmt in einer Verhandlung am 4. Oktober die Auswahl von Medizinstudenten unter die Lupe. Eingeschaltet hat die Verfassungshüter das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. Es bezweifelt, dass die Regelungen mit dem Grundgesetz vereinbar sind. (Az. 1 BvL 3/14 und 4/14)

Für die zentrale Vergabe gibt es ein Quotensystem: Ein Fünftel der Plätze geht an die Bewerber mit den besten Abitur-Noten, ein weiteres Fünftel wird nach Wartezeit vergeben. Für die übrigen Plätze hat jede Hochschule ein eigenes Auswahlverfahren. Im Bereich Humanmedizin sind die Plätze hart umkämpft: Im Wintersemester 2014/15 kamen nach den Angaben des Gerichts rund 43 000 Bewerber auf etwa 9000 Studienplätze, die Wartezeit für abgelehnte Bewerber betrage mittlerweile 15 Semester.

Die Verwaltungsrichter in Gelsenkirchen beanstanden unter anderem, dass die Abitur-Noten bundesweit nicht vergleichbar seien und es deshalb Landesquoten brauche. Überhaupt spiele die Note eine zu große Rolle. Außer in der Humanmedizin gibt es einen bundesweiten Numerus Clausus auch noch für die Fächer Tiermedizin, Zahnmedizin und Pharmazie.

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