Verdi Saar treibt die Fusion voran
Saarbrücken · Die Fusion der Verdi-Landesbezirke Saar und Rheinland-Pfalz schreitet voran. Neuer Chef der Organisation soll der Saarländer Michael Blug werden. Außerdem wird es einen neuen Bezirk Saar-Trier geben.
Der neue starke Mann der Gewerkschaft Verdi im künftigen Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland wird Michael Blug. Der bisherige Leiter der Fachbereiche Ver- und Entsorgung sowie Bund und Länder soll Anfang März kommenden Jahres zum Chef des neuen Bezirks gewählt werden. Das teilte Verdi gestern im Vorfeld des Neujahrsempfangs der Gewerkschaft mit. Einer seiner Stellvertreter soll Alfred Staudt werden, der bisherige Chef des Landesbezirks Saar. Er soll nach einer längeren Krankheit demnächst wieder gewerkschaftlich aktiv werden.
"Diese Personalentscheidungen sind in enger Abstimmung und mit voller Unterstützung von Alfred Staudt getroffen worden", betonte Blug gestern. Zwei Vize-Bezirksleiterinnen werden ab März 2015 aus Rheinland-Pfalz kommen. Dort sind derzeit Christine Gothe (53) und Andrea Hess (57) die Stellvertreterinnen von Landeschef Uwe Klemens (58), der dann nicht mehr antreten will.
Die Fusion der beiden Landesbezirke wird allerdings schon am 1. April 2014 vollzogen. An der Spitze dieser Übergangsorganisation steht auf rheinland-pfälzischer Seite die amtierende Bezirksleitung und aus dem Saarland neben Blug und Staudt der bisherige Landesvize Kurt Hau. Auch er scheidet im kommenden Jahr aus dem aktiven Arbeitsleben aus. Die zweite stellvertretende Saar-Bezirksleiterin Petra Frank ist inzwischen für Verdi in Dortmund tätig.
Darüber hinaus wird es künftig einen Bezirk Region Saar-Trier geben. Er wird einer von vier regionalen Unter-Organisationen im neuen Landesbezirk sein. Als dessen Geschäftsführer ist Thomas Müller vorgesehen, bisher Leiter der Fachbereiche Gesundheit und Sozialversicherungen. Er wird künftig auch der politische Ansprechpartner für die Landesregierung sein. Im neuen Regionalbezirk sind mehr 43 000 Verdi-Mitglieder organisiert, rund 35 000 von der Saar und 8000 aus dem Raum Trier. Im künftigen Landesbezirk Rheinland-Pfalz-Saarland sind mehr als 120 000 Frauen und Männer in der Mitglieder-Kartei. Sitz des neuen Bezirks wird Mainz sein, in Saarbrücken wird ein Landesbüro eingerichtet. Es sollen allerdings gemeinsame Arbeitsbereiche - wie zum Beispiel die Finanzbuchhaltung - an der Saar konzentriert werden. In der künftigen Verwaltung sind 150 Mitarbeiter beschäftigt.
Ziel der Fusion soll sein, "sich stärker auf die Mitglieder vor Ort und in den Betrieben zu konzentrieren", machte Kurt Hau deutlich. Durch die beiden Landesverbände seien oft Doppelstrukturen entstanden, "die angesichts der vielen Arbeitsgebiete hinderlich waren". In einer größeren Einheit könnten die Kompetenzen stärker gebündelt werden, und es bliebe mehr Zeit, sich um die einzelnen Mitglieder zu kümmern. "Alle Anlaufstellen bleiben erhalten", betonte Blug. Ziel müsse auch bleiben, neue Mitglieder zu gewinnen.
Themen hat man genug. So fordert Verdi "eine deutliche Aufwertung der Pflegeberufe". Qualifizierte Vollzeitkräfte "müssen mindestens 3000 Euro pro Monat brutto verdienen". Außerdem stehen wichtige Tarifrunden an - zum Beispiel für die Beschäftigten im Bund und in den Gemeinden. Darüber hinaus werden die neuen Betriebsräte gewählt.