Verdi ruft bei Postbank zu bundesweiten Warnstreiks auf

Bonn/Saarbrücken. Die Gewerkschaft Verdi zieht im Streit mit der Postbank die Daumenschrauben an und ruft die gut 22 000 Beschäftigten zu bundesweiten Warnstreiks auf. Die 14 Millionen Postbank-Kunden müssen morgen und am Freitag mit erheblichen Beeinträchtigungen rechnen. Auch Postkunden könnten betroffen sein

Bonn/Saarbrücken. Die Gewerkschaft Verdi zieht im Streit mit der Postbank die Daumenschrauben an und ruft die gut 22 000 Beschäftigten zu bundesweiten Warnstreiks auf. Die 14 Millionen Postbank-Kunden müssen morgen und am Freitag mit erheblichen Beeinträchtigungen rechnen. Auch Postkunden könnten betroffen sein. Am Postbank-Standort Saarbrücken sind rund 100 Beschäftigte zum Ausstand aufgefordert, wie Verdi-Fachbereichsleiter Jürgen Grandjot erläuterte. Gestreikt werden solle in Saarbrücken außer morgen und übermorgen auch am Montag, 5. Dezember.Verdi wirft der Postbank vor, im Zuge der Übernahme durch die Deutsche Bank die Arbeitsbedingungen bei Gehalt, Urlaub und Arbeitszeiten drastisch verschlechtern zu wollen. Die Deutsche Bank, die bereits Mehrheitseigner ist, wolle Kosten senken und Einsparungen bei den Beschäftigten durchsetzen. Die Gewerkschaft befürchtet Einbußen beim Gehalt um bis zu 25 Prozent, eine Anhebung der Wochenarbeitszeit von 38,5 auf 42 Stunden und Abstriche beim Urlaub.

Grandjot befürchtet zudem, dass der Standort Saarbrücken der Postbank-Tochter BCB, auf Dauer infrage gestellt wird. Das Unternehmen, das sich mit der Abwicklung von Zahlungsverkehr befasst, beschäftigt nach Verdi-Angaben in Saarbrücken insgesamt rund 230 Menschen, davon etwa 130 Beamte. Die Anzahl der Mitarbeiter entspreche 170 Vollzeitstellen. Diese Zahl soll laut Grandjot bis 2014 auf 95 sinken, also nahezu halbiert werden.

Postbank-Sprecher Joachim Strunk bewertet die Streikankündigungen als ungerechtfertigt. Bei den laufenden Tarifverhandlungen mit der Gewerkschaft seien bereits erfolgreich Vereinbarungen getroffen worden, wie vor allem der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2014, sagte Strunk. dpa/mzt

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