Verdacht auf Bilanztricks bei der Deutschen Bank

Frankfurt · Die Bundesbank schaltet sich in die Aufklärung angeblicher Bilanztricksereien bei der Deutschen Bank während der Finanzkrise ein. Nach Informationen der „Financial Times“ soll ein Team der Notenbank nächste Woche nach New York reisen, um aktuelle und ehemalige Mitarbeiter des Dax-Konzerns zu befragen, die über die Vorgänge in den Jahren 2006 bis 2009 Bescheid wüssten.

Frühere Mitarbeiter des größten deutschen Geldhauses hatten der Deutschen Bank vorgeworfen, in der Finanzkrise Milliardenverluste bei Kreditderivaten verschleiert zu haben, um Staatshilfe zu vermeiden. Nach einem früheren Bericht der Zeitung geht es um Buchverluste in Höhe von bis zu zwölf Milliarden US-Dollar (9,35 Milliarden Euro). Das Blatt berief sich auf drei frühere Mitarbeiter der Bank, die sich an die US-Börsenaufsicht SEC gewandt hätten.

Eine Sprecherin der Bundesbank erklärte gestern: "Grundsätzlich können Sie davon ausgehen, dass Bankenaufseher Vorwürfen nachgehen, um sie auf ihre Stichhaltigkeit zu überprüfen." Zu Prüfungen bei einzelnen Instituten äußern sich die Bankenaufseher grundsätzlich nicht öffentlich. Die Deutsche Bank teilte mit: "Die Vorwürfe waren Gegenstand einer sorgfältigen und umfangreichen Untersuchung und haben sich als vollkommen unbegründet erwiesen." Die Deutsche Bank hatte die Finanzkrise im Gegensatz zu Konkurrenten wie der Commerzbank ohne staatliche Rettungsmilliarden überstanden.

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