US-Rettungspaket im Kongress gescheitert - Dow Jones stürzt ab

Washington. Der mühsam ausgehandelte Kompromiss über den Rettungsplan für die US-Finanzbranche ist gescheitert. In einer dramatischen Abstimmung im US-Repräsentantenhaus lehnten 228 Parlamentarier das 700 Milliarden Dollar schwere Paket ab. Lediglich 205 stimmten zu. Vor allem Republikaner, die staatliche Eingriffe grundsätzlich ablehnen, votierten gegen das Programm

Washington. Der mühsam ausgehandelte Kompromiss über den Rettungsplan für die US-Finanzbranche ist gescheitert. In einer dramatischen Abstimmung im US-Repräsentantenhaus lehnten 228 Parlamentarier das 700 Milliarden Dollar schwere Paket ab. Lediglich 205 stimmten zu. Vor allem Republikaner, die staatliche Eingriffe grundsätzlich ablehnen, votierten gegen das Programm. Die Aktienkurse an der Wall Street reagierten mit einem dramatischen Absturz. Der New Yorker Dow Jones Index verlor mit mehr als 770 Punkten so viel wie nie zuvor in seiner Geschichte innerhalb eines Tages und schloss bei 10372,54 Punkten. Dies war ein Tagesverlust von mehr als 6,9 Prozent. Der Technologieindex Nasdaq stürzte um mehr als neun Prozent und lag zum Handelsschluss bei 1983,73 Zählern. Der Ölpreis fiel in New York um 10,52 Dollar auf einen Schlusswert von 96.37 Dollars pro Barrel (159 Liter). Wie der TV-Sender CNN berichtete, arbeitete das Weiße Haus umgehend an einem neuen Rettungsplan. Ziel des Programms war es, den praktisch eingefrorenen Kreditfluss wieder in Gang zu setzen und weitere Turbulenzen auf den Finanzmärkten zu verhindern.Erst am Wochenende hatten die Parteivorsitzenden im Kongress nach tagelangem Ringen grünes Licht für das milliardenschwere Rettungspaket gegeben. Finanzminister Henry Paulson war buchstäblich vor der demokratischen Sprecherin des Kongresses Nancy Pelosi hingekniet und hatte sie um Annahme der Vorschläge gefleht. Als Kompromiss für die Zustimmung hatten die Kongressvertreter unter anderem die Vergabe der Gelder unter parlamentarischer Aufsicht und die Deckelung von Manager-Gehältern gefordert. dpa/red

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