US-Notenbank stützt Konjunktur

Washington. Mit einem neuen geldpolitischen Manöver will die US-Notenbank der amerikanischen Konjunktur auf die Sprünge helfen. Die Federal Reserve kündigte am späten Dienstag Abend den Kauf langlaufender Staatsanleihen an, um damit die entsprechenden Zinsen nach unten zu drücken

Washington. Mit einem neuen geldpolitischen Manöver will die US-Notenbank der amerikanischen Konjunktur auf die Sprünge helfen. Die Federal Reserve kündigte am späten Dienstag Abend den Kauf langlaufender Staatsanleihen an, um damit die entsprechenden Zinsen nach unten zu drücken. Zugleich bestätigte die Zentralbank abermals den historischen Tiefstand ihres Leitzinses in der Spanne zwischen 0,0 und 0,25 Prozent. Das Tempo der Konjunkturerholung habe sich in den vergangenen Monaten verlangsamt, schrieb die Notenbank in ihrer Mitteilung. Der Aufschwung werde kurzfristig "wahrscheinlich moderater ausfallen als zunächst erwartet". Die Verbraucherausgaben stiegen zwar allmählich, würden aber von der hohen Arbeitslosigkeit, nur langsam steigenden Einkommen und schwierigen Kreditbedingungen gedämpft. Von der Lage am Immobilienmarkt zeichnete die Notenbank weiter ein trübes Bild. Die Fed blieb bei ihrem Wortlaut, dass ein "außergewöhnlich niedriges Zinsniveau über einen längeren Zeitraum" erforderlich sei. Börsianer sahen darin und in den geplanten Käufen der Staatsanleihen Signale, dass die Fed entschlossen gegen einen möglichen Rückfall in die Rezession vorgehen wolle. Den Kauf der langlaufenden Staatsanleihen will die Fed finanzieren, indem sie auslaufende Hypotheken- und andere Kredite der staatlichen Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac umschichtet. Die Notenbank hatte im Rahmen der Wirtschafts- und Finanzkrise Hypotheken- und andere Kredite der beiden angeschlagenen Baufinanzierer sowie Staatsanleihen für zusammen rund 1,7 Billionen Dollar erworben. Schätzungen zufolge wurden dadurch die langfristigen Zinsen um einen halben Prozentpunkt gedrückt. Die US-Volkswirtschaft war nach vorläufigen Zahlen im zweiten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um lediglich 2,4 Prozent gewachsen, nach 3,7 Prozent in den drei Monaten zuvor. dpa

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort