Peking US-General bekräftigt Option eines Militäreinsatzes

Peking · (dpa) In der Krise mit Nordkorea hat der amerikanische Generalstabschef Joseph Dunford die Option eines Militäreinsatzes bekräftigt. Vor einem Treffen mit Chi­nas Staats- und Parteichef Xi Jinping gestern in Peking sagte der höchste US-Militär: „Es gibt keinen Zweifel, dass es absolut entsetzlich wäre, wenn es zu einer militärischen Lösung des Problems käme.“ Es dürfe aber nicht zugelassen werden, dass Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un Atomwaffen besitze. Eine militärische Option sei für ihn deswegen nicht unvorstellbar, sagte Dunford. „Unvorstellbar ist, Kim Jong Un zu erlauben, ballistische Raketen mit einem Atomsprengkopf zu entwickeln, die die USA und weiter die Region bedrohen. Das ist nicht akzeptabel.“

Auch Südkoreas Präsident Moon Jae In hat den Nachbarn vor dem Überschreiten einer „roten Linie“ gewarnt. Falls Nordkorea die Entwicklung von Interkontinentalraketen vervollständigen und diese mit Atomsprengköpfen einsatzbereit machen sollte, würde er das als Grenzüberschreitung ansehen, sagte Moon bei einer Pressekonferenz zu seinen ersten 100 Tagen im Amt. Doch er sei „zuversichtlich, dass es keinen neuen Krieg auf der koreanischen Halbinsel geben wird“. Die Worte wurden in Seoul auch als Versuch des linksliberalen Politikers verstanden, Befürchtungen im In- und Ausland entgegenzuwirken, der Atomstreit mit Nordkorea könne zu einem bewaffneten Konflikt eskalieren.

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