Unmäßige Forderungen der Politik
Das aktuelle Gezänk um das Centre Pompidou ist eine Posse, die aber auch zeigt, wie haltlos oft Forderungen der Politik an die Kultur sind. Tatsächlich hat das Metzer Zentrum für zeitgenössische Kunst in gut drei Jahren weit mehr Besucher angezogen als man je erwartet hätte.
Touristenbusse, die früher einen Riesenbogen um die Stadt machten, steuern deshalb und nur deshalb Metz an. Jetzt von dieser erfolgreichen Institution noch mehr zu verlangen und bei Nichtspuren mit dem Rotstift zu drohen, ist mehr als unmäßig. Geht die Forderung nach einer Dauerausstellung doch gegen das Prinzip des Metzer Zeltbaus. Der ist vor allem eine Dependance des Pariser Centre Pompidou. Die Stärke der Zweigstelle liegt eben darin, aus den großartigen Pariser Beständen immer wieder Frisches auswählen zu können, Wechsel statt Konstanz zu bieten. Sich da kostbaren Platz mit einer Dauerausstellung zu verstellen, ist kontraproduktiv.
