Und es wurde Licht

Saarbrücken. Um ein "Gesamtkunstwerk" zu erleben, braucht man nicht mehr zu Richard Wagner nach Bayreuth zu pilgern - die Saarbrücker Ludwigskirche tut es auch

Saarbrücken. Um ein "Gesamtkunstwerk" zu erleben, braucht man nicht mehr zu Richard Wagner nach Bayreuth zu pilgern - die Saarbrücker Ludwigskirche tut es auch. Am Samstag harrten hier Einlass-Suchende in langen Schlangen aus, denn sie wollten die "Musiklichtspiele" erleben, von "Orlando & den Unerlösten" als sinnübergreifendes Multimedia-Ereignis angekündigt. "Der Andere Chor" aus Dillingen (Leitung Thomas Bernardy) und Lichtkünstler waren mit dabei.Schon vor Beginn konnte man ausgiebig die vielen Scheinwerfer bestaunen, die überall im Kirchenraum angebracht waren. Nachdem Kontratenor Orlando, alias Roland Kunz, mit weichem Falsett zu seinen Schmusesongs angesetzt hatte, zeigten die Lichtdesigner Alexander Kiefer und Gerd Schmidt nebst Team, wie man akustische Reize ins Visuelle umsetzen kann. Das Ergebnis war eine Symphonie aus Farben, Formen, Rhythmus und Bewegungskurven, die vornehmlich Orgelprospekt und Decke der Barockkirche verfremdeten und den Besucher in wohlige Trance versetzten.Die "Unerlösten" Elmar Federkeil (Schlagzeug), Christian Konrad (Bassgitarre), Bernd Wegener (Perkussion) und Ralph "Mosch" Himmler (Trompete) hielten ihrerseits der Lichtflut musikalisch entgegen, wobei "Der Andere Chor" mit anerkennenswerten A-cappella-Qualitäten tatkräftig Hilfe leistete. Ein Abend tiefer Gemütszustände, die Orlando, meist in Eigenkompositionen, samtstimmig-geschickt auch mitunter ins Religiöse umzupolen verstand. pes

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