Die Welt ist wieder im Rohstoff-Fieber. Diesmal geht es um Lithium, das für die verheißene Elektromobilität so dringend gebraucht wird. Südamerika – und vor allem Bolivien – soll zum neuen „Nahen Osten“ werden. Doch schon jetzt ist absehbar, dass dieser Rohstoff  für die Lithium-Ionen-Batterien nur wenige Jahrzehnte reichen wird, falls die Nachfrage – wie derzeit prognostiziert – spürbar ansteigen wird. Außerdem sind Umweltzerstörungen im südamerikanischen Lithium-Dreieck zwischen Chile, Argentinien und Bolivien unausweichlich. Denn Lithium  wird nicht immer nur durch Verdampfen der Salzlake gewonnen, sondern auch in einem chemischen Absorbtionsverfahren. Dazu wird jede Menge Frischwasser benötigt. Zudem fürchten die Ureinwohner der neuen Bonanza-Regionen rund um das Lithium, dass ihnen die Lebensgrundlagen entzogen werden.

Das alles wirft ein neues Bild auf die vielgelobte Zukunftswelt der angeblich so sauberen Elektromobilität, die von manchen bereits als alternativlos bezeichnet wird. Sinnvoller wäre es, jeder Antriebstechnik eine Zukunftschance zu geben. Dazu zählt mit Sicherheit auch der Diesel.