Glosse Lesen, bis das Ende kommt

Diese Glosse wird die beste sein, die Sie jemals lesen. Na gut, das stimmt nicht. Aber vielleicht haben Sie ja zu wenig Zeit, um den zweiten Satz zu lesen – und behalten die Fehlinformation aus dem ersten dann wenigstens im Gedächtnis. Auf jeden Fall hätte dieses moderne „Nicht-zu-Ende-Lesen“, das Sie jetzt bereits halb verpasst haben, total im Trend gelegen. So verblüfft zum Beispiel heute beim flüchtigen Durchblick die fast schon schockierende Schlagzeile: „Jeder dritte Internetnutzer liest“ – und erst danach folgt der langweilige Zusatz „Arbeitgeber-Bewertungen“. Ach so. Das bedeutet natürlich nicht, dass die, die nicht zu Ende lesen, auch nicht bewerten. Im Gegenteil. Bewertungen fallen oft viel leichter, wenn nicht zu viele lästige Informationen den freien Fluss der Emotionen bremsen. Und leider stellen sich mit zunehmender Textlänge manchmal verwirrend viele Informationen ein. Kann sein. Muss aber nicht.

ÜS
Foto: picture alliance / dpa/Tobias Hase

Was aber sollten die tun, die bewertet werden, statt fröhlich zu bewerten? Die schlichte Antwort ist: Die Bewertung einfach nicht zu Ende lesen. Aber dieser wertvolle Tipp steht möglicherweise einfach zu weit hinten. Am Ende eben.

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