Die "Neue Zürcher Zeitung am Sonntag" schreibt über den künftigen grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann: Längst gilt Kretschmann als Musterbeispiel für einen grünen Konservativen oder konservativen Grünen. (. . .) Noch vor einem Jahr w

Die "Neue Zürcher Zeitung am Sonntag" schreibt über den künftigen grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann: Längst gilt Kretschmann als Musterbeispiel für einen grünen Konservativen oder konservativen Grünen. (. . .) Noch vor einem Jahr wurde ein schwarz-grünes Bündnis in Stuttgart für möglich gehalten. Kretschmann war dafür

Die "Neue Zürcher Zeitung am Sonntag" schreibt über den künftigen grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann: Längst gilt Kretschmann als Musterbeispiel für einen grünen Konservativen oder konservativen Grünen. (. . .) Noch vor einem Jahr wurde ein schwarz-grünes Bündnis in Stuttgart für möglich gehalten. Kretschmann war dafür. Doch dann beendeten der Streit um "Stuttgart 21" und der massive Polizeieinsatz gegen die Demonstranten am Hauptbahnhof alle Gedankenspiele. Seine Partei wird es nicht leicht haben mit Kretschmann. Er hat sich auch schon dem grünen Zeitgeist verweigert, sich gegen eine Mehrheit gestellt und dafür Karriereknicke in Kauf genommen. Die "Bild am Sonntag" schaut auf die grüne Option der CDU: Schon jetzt wünscht sich jeder dritte Unions-Anhänger, dass die Grünen künftig eine größere Rolle spielen. Wer also will heute ausschließen, dass Angela Merkel, die zunächst mit der SPD und dann mit der FDP eine Regierung gebildet hat, ab 2013 mit den Grünen Deutschland regiert? Die Klima-Kanzlerin gewiss nicht, auch wenn sie öffentlich noch vom "Hirngespinst" Schwarz-Grün spricht. Aber ihre Meinungen hat Merkel bisweilen schon geändert. Mit den anhaltenden blutigen Kämpfen in der Elfenbeinküste, zuletzt vor allem um die Stadt Abidjan, beschäftigt sich die Pariser Zeitung "Le Monde": Noch kann Gbagbo gehen und endlich seine Wahlniederlage vor vier Monaten anerkennen. Und Ouattara muss sich jetzt als Staatsmann erweisen. Die Zeit drängt. Die vergangenen vier Monate in der Elfenbeinküste waren entsetzlich und das nach zehn unruhigen und instabilen Jahren, die von Bürgerkriegen geprägt waren . . . Abidjan darf nicht zum Vorwand für eine letzte und blutige Abrechnung werden. Die französische Regionalzeitung "Dernières Nouvelles d'Alsace" aus Straßburg meint dazu: Die mutmaßlichen Gewalttaten der Anhänger Ouattaras sind ebenso entsetzlich wie der Terror der Schlägertrupps von Gbagbo. Wie soll man auf einer derartigen Katastrophe ein Land aufbauen? Der Westen beschwichtigt und sagt, dass ein Status quo, also das missachtete Wahlergebnis zu einer ständigen Einrichtung zu machen, für die demokratische Zukunft Afrikas weit schlimmer wäre. Das mag sein, doch der Preis dafür sind getötete Zivilisten, Männer, Frauen und Kinder.

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