Über die internationalen Rettungspakete der Staaten für die Banken schreibt die in Zürich erscheinende "NZZ am Sonntag":

Über die internationalen Rettungspakete der Staaten für die Banken schreibt die in Zürich erscheinende "NZZ am Sonntag":Allenthalben türmen sich Berge von eben noch als "risikofrei" gefeierten Finanzanlagen, die niemand mehr kaufen will. So ist das eben: Wer nicht ehrlich über die Risiken spricht, der verspielt sein Vertrauen

Über die internationalen Rettungspakete der Staaten für die Banken schreibt die in Zürich erscheinende "NZZ am Sonntag":Allenthalben türmen sich Berge von eben noch als "risikofrei" gefeierten Finanzanlagen, die niemand mehr kaufen will. So ist das eben: Wer nicht ehrlich über die Risiken spricht, der verspielt sein Vertrauen. In dieser Hinsicht haben die neuen staatlichen Bankenretter noch keine Läuterung gebracht. Was da Regierungschefs so alles an Garantieerklärungen abgaben, nährte im Gegenteil die Befürchtung, es rede anstelle der gescheiterten Banker fortan einfach die öffentliche Hand die Risiken klein.Die Regionalzeitung "Dernières Nouvelles d'Alsace" (Straßburg) kommentiert am Sonntag den geplanten Weltfinanzgipfel:Man sollte sich keinen Illusionen hingeben über die Chancen eines neuen Bretton Woods im Sinne des Treffens von 1944. Die gesamte amerikanische Wirtschaft beruht auf dem System, dessen extreme Entwicklung zur gegenwärtigen Situation geführt hat. Der Kredit ist der Motor aller Geschäfte. Nichts wird bar bezahlt, nicht einmal der Krieg im Irak. Die Amerikaner werden nicht das Risiko auf sich nehmen, dass ihr Dollar den tatsächlichen Zustand ihres Defizits spiegelt. Angesichts dieser Herausforderung haben die Europäer keine andere Wahl, als ihre politische Union zu verwirklichen.Über die Folgen der Finanzkrise schreibt die britische Sonntagszeitung "The Sunday Times": Die Finanzkrise hat den berühmtesten Wirtschaftswissenschaftler des 20. Jahrhunderts, (John Maynard) Keynes, wieder auf den Plan gebracht. Die Rettungspakete für die Banken folgten seinem Prinzip, dass Regierungen in bestimmten Zeiten eingreifen müssen, um mit ungewöhnlichen Mitteln den Kapitalismus vor sich selbst zu retten. Wenn Politiker sich auf Keynes berufen, dann sollten sie auch wissen, wofür er einstand. Kürzlich hat (Premier Gordon) Brown die ",unkontrollierten freien Märkte" attackiert. Der Premier genießt wahrscheinlich seine neu entdeckte Mission zur Rettung der Welt, doch er sollte dabei nicht vergessen, dass die Macht der Regierungen begrenzt ist und es auch sein sollte. Wie der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugman sagte: "Keynes war kein Sozialist - er wollte den Kapitalismus retten, und ihn nicht begraben". Das sollten Regierungsvertreter bedenken.

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