Über den Vorstoß von Bundeskanzlerin Angela Merkel für verstärkte Investitionen im Westen Deutschlands schreibt die "Leipziger Volkszeitung":

Über den Vorstoß von Bundeskanzlerin Angela Merkel für verstärkte Investitionen im Westen Deutschlands schreibt die "Leipziger Volkszeitung": Die Kanzlerin befeuert eine Dauerdebatte an den Stammtischen und löst parallel dazu die bewährten politischen Beißreflexe aus

Über den Vorstoß von Bundeskanzlerin Angela Merkel für verstärkte Investitionen im Westen Deutschlands schreibt die "Leipziger Volkszeitung": Die Kanzlerin befeuert eine Dauerdebatte an den Stammtischen und löst parallel dazu die bewährten politischen Beißreflexe aus. Verrat am Osten, empören sich die Linken und Teile der SPD, während sich der Düsseldorfer CDU-Ministerpräsident Rüttgers die Hände reibt. Schiebt man das aufgeheizte Wortgewitter einmal beiseite, so bleibt vor allem eine Schlussfolgerung: Merkel spricht nur das an, was viele im Land schon länger empfinden. Vor lauter politischer Korrektheit traut sich aber kaum jemand, einige Schieflagen in der Förderung von Ost und West anzusprechen.Der "Mannheimer Morgen" meint zum gleichen Thema: Wie kann man nur so naiv sein! Bundeskanzlerin Angela Merkel hat mit ihrem "Aufbau West"-Interview mal wieder bewiesen, welche krassen Fehler auch ausgebuffte Politprofis machen können. Die Kanzlerin verärgert mit ihren Äußerungen nicht nur die Ost-Ministerpräsidenten, sondern sorgt auch beim Koalitionspartner für Verwirrung. Zum BND-Ausschuss des Bundestages schreibt die "Neue Zürcher Zeitung":Wenn Deutschland mit äußerster Zurückhaltung an die Vertretung seiner Interessen im Ausland herangeht und militärische Einsätze behutsam und möglichst nicht allein beschließt, ist dies aus historischen Gründen verständlich. Aber Deutschland ist heute eine wirtschaftliche Großmacht und auch politisch von Gewicht, und es kann bei der Verfolgung seiner Interessen nicht immer auf den Einsatz militärischer und geheimdienstlicher Mittel verzichten. Dies ist, klare Spielregeln vorausgesetzt, normal und nicht zu beanstanden.Die "Neue Westfälische" aus Bielefeld bewertet das Thema so: Für die Mehrheit im Land ist es immer noch eine Leistung, dass Rot-Grün deutsche Soldaten aus dem Irakkrieg herausgehalten hat. Ob die Weste von Rot-Grün bis in jede Faser hinein blütenweiß ist, spielt dabei keine entscheidende Rolle. Und da die CDU-Chefin Angela Merkel im Vergleich zu Rot-Grün beim Irakkrieg weniger eindeutig Nein gesagt hat, lässt sich dieser Vorgang für die Union auch nicht als Wahlkampfschlager ausschlachten. Frank-Walter Steinmeier muss sich keine Sorgen machen.

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