Stuttgart. "Aber bitte mit Sahne", "Griechischer Wein", "Merci Cherie" - die Lieder von Udo Jürgens sind allseits bekannt. Dass sie aber aneinandergereiht eine Geschichte ergeben, das ist neu. Auch für die vielen Fans, die zur Premiere des Musicals "Ich war noch niemals in New York" ins Stuttgarter Apollo-Theater gekommen waren. Das Musical, das nach Hamburg nun seine zweite in Deutschland erreicht hat und derzeit auch in Wien zu sehen ist, erzählt überwiegend witzig die Geschichte von Maria und Otto, die sich im Seniorenheim ineinander verlieben und beschließen, unter der Freiheitsstatue zu heiraten. Das passt deren Kindern Lisa und Axel gar nicht. Die TV-Moderatorin und der lebensfrohe Vater buchen ebenfalls eine Reise auf dem Kreuzfahrtschiff, um das Vorhaben der Senioren zu stoppen. Doch es kommt anders. Denn auch Lisa und Axel - keine große Überraschung - verlieben sich.21 Jürgens-Songs sind in der dreistündigen Show zu hören, teilweise orginalgetreu, teilweise mit neuem Text. Sie versprühen überwiegend gute Laune, regen manchmal aber auch zum Nachdenken an. Unter anderem bei "Vater und Sohn" oder "Immer wieder geht die Sonne auf", beides exzellent gesungen von Karim Khatwatmi als Axel. Ein besonders cleverer Schachzug ist, Axels Sohn Florian, am Premierenabend gespielt von Felix Hoppmann, den Klassiker "Mit 66 Jahren" singen zu lassen. Und auch "Ein ehrenwertes Haus", das Uli Scherbel und Marco A. Billep interpretieren, hat einen teilweise neuen Text bekommen: Da ist nicht mehr von Unverheirateten die Rede, sondern von zwei Männern, die als Paar zusammen leben. Lediglich das "Aber bitte mit Sahne", das die Hauptdarstellerin Sabine Mayer singt, wirkt etwas gezwungen in die Handlung hineingequetscht.