Turbo-Realisierung der Kulturmeile

Saarbrücken. Der Fortschritt ist keine Schnecke mehr, sondern ein Ferrari. 260 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm wirken nun auch im Kultur-Bereich als staunenswerter Beschleuniger: Die "Vision" Kulturmeile rund um die Moderne Galerie wird schon 2011 Realität. Dies teilte Kultusministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU, Foto: bub) der Saarbrücker Zeitung mit

Saarbrücken. Der Fortschritt ist keine Schnecke mehr, sondern ein Ferrari. 260 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm wirken nun auch im Kultur-Bereich als staunenswerter Beschleuniger: Die "Vision" Kulturmeile rund um die Moderne Galerie wird schon 2011 Realität. Dies teilte Kultusministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU, Foto: bub) der Saarbrücker Zeitung mit. Die Kulturbibliothek, die Aufstockung der Musikhochschule stünden auf der Liste für das Konjunkturprogramm (Landesteil). "Dadurch ergibt sich die einmalige historische Chance, die Kulturmeile nicht in Schritten umzusetzen, sondern alle Vorhaben auf einen Schlag durchzuführen." Investitionsvolumen: neun Millionen Euro. Folge: Das Areal zwischen Musikhochschule und Langwiedstift an der Bismarckstraße verwandelt sich demnächst in eine Mega-Baustelle, danach in ein städtebaulich gänzlich neu geordnetes Quartier. Der 4. Pavillon wirkt nicht mehr als Zugpferd, sondern alle Eckpunkte des im August 2008 vorgestellten Masterplans Kulturmeile werden laut Ministerin vernetzt und synchron umgesetzt. Sie lauten: Errichtung einer Kulturbibliothek auf den Parkflächen hinter der Modernen Galerie. Geplant ist ein Hochhaus (3,5 Mio.), das die Hinterhof-Ansicht auf das Langwied-Stift verriegelt. Ursprünglich war an eine gemeinsame Nutzung von Musikhochschule (HfM) und Stiftung Kulturbesitz gedacht. Doch: "Wenn beide rein wollen, reicht der Platz nicht aus" (Kramp-Karrenbauer). Die HfM wird wohl verzichten. Sie soll sowieso um ein Stockwerk wachsen, ihr Haupteingang bis an die Bismarckstraße vorgezogen werden. Ein neu geordnetes Hochschul-Umfeld entsteht, ein Durchbruch bis zur Saar. Zudem öffnet sich ein neuer Platz zwischen Schillerschule und 4. Pavillon.

Dies alles war und bleibt laut Kramp-Karrenbauer "eine gemeinsam mit der Stadt entwickelte Konzeption". Wenn auch das Land als Bauherr der Kulturbibliothek auftrete, aus Verfahrens-Beschleunigungsgründen. Eine Lenkungsgruppe (Kultus- und Finanzministerium, Stadt, Stiftung, HfM) sei bereits am Arbeiten, unter der Federführung von Baudezernentin Rena Wandel-Hoefer. "Es muss Dynamik rein, es handelt sich um eine hoch ehrgeizige Aufgabe. Alle Projekte des Konjunkturprogramms müssen bis 2011 abgerechnet sein. Das erzeugt einen heilsamen Druck zur konstruktiven Zusammenarbeit." - Hinweis auf den Hindernislauf im Stadtrats-Sperrfeuer, den der 4. Pavillon hinter sich hat. Diesen parteipolitischen Profilierungsluxus wird man sich diesmal nicht leisten können.

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