Trierer Sparnöte: Des Kulturdezernenten Mangelverwalter-Rolle

Trier. Gestern Mainz, heute Trier: Die größeren Theater in Rheinland-Pfalz kämpfen mit Kürzungen. Erst wurde im Frühsommer beschlossen, den Etat des einzigen Staatstheaters in Mainz ab der Spielzeit 2012/13 um eine Million Euro zu kürzen

Trier. Gestern Mainz, heute Trier: Die größeren Theater in Rheinland-Pfalz kämpfen mit Kürzungen. Erst wurde im Frühsommer beschlossen, den Etat des einzigen Staatstheaters in Mainz ab der Spielzeit 2012/13 um eine Million Euro zu kürzen. Nun steht Gleiches in Trier an: Um einem Entschuldungsfonds des Landes beitreten zu können, muss die mit 600 Millionen Euro verschuldete Stadt pro Jahr fünf Millionen Euro einsparen. Eine Million soll das Theater erbringen, zunächst 2012 (wir berichteten). Immerhin relativiert Kulturdezernent Thomas Egger (FDP) auf Nachfrage, es sei ausgeschlossen, am Theater "in den nächsten Jahren jeweils ein Einsparvolumen in siebenstelliger Höhe zu erzielen". Bedeutete dies doch einen Ausverkauf auf Raten.In seiner Ratlosigkeit liebäugelt Egger nun damit, die Umlandgemeinden bei der Theater-Finanzierung künftig mit zur Kasse zu bitten. Der Entschuldungsfonds läuft nämlich bis 2027. Ziel sei es, teilt Egger der SZ mit, "auch einen Finanzierungsbeitrag des Umlandes zu erhalten". 60 Prozent der Theatergänger kämen aus den Landkreisen. Nach diesem Modell plant bekanntlich auch die saarländische Landesregierung, die Kommunen mit 16 Millionen Euro an der hiesigen Staatstheater-Finanzierung zu beteiligen. In Trier vermag Egger die Schließung von Sparten dauerhaft offenbar nicht auszuschließen. Vielsagend heißt es, dies solle "möglichst verhindert werden". Bedroht scheint mittelfristig das Ballett - obwohl Einspareffekte in keinem Verhältnis zu dem stünden, was man verlöre. Maximal eine halbe Million dürfte die 14-köpfige Compagnie (inkl. Leitung und Produktionsausstattung) im Jahr kosten. Angeblich spielt sie zugleich aber etwa 200 000 Euro ein. Dezernent Egger deutet derweil an: Die Sparzwänge werden in Trier wohl "in allen Kulturbereichen" spürbar werden. Armes Trier. cis

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Leserbriefe zur Diskussion von Themen, über die der Pfälzische Merkur berichtet hat. Damit ein möglichst großer Leserkreis zu Wort kommen kann, müssen Zuschriften gekürzt werden. Anonyme oder fingier
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