Neu im Kino: Der Trickfilm „Die Unglaublichen 2“ Superhelden mit vielen Tücken

Saarbrücken · „Die Ungaublichen 2“ von Brad Bird: Starke Tricktechnik, aber überdimensionierte Action.

 Bob Parr alias Mr. Incredible ist wieder da.

Bob Parr alias Mr. Incredible ist wieder da.

Foto: WDS

Bob Parr alias Mr. Incredible erlebt eine Durststrecke, weil die Regierung sämtliches Superheldenwirken verboten hat. Der Milliardär Winston und seine Schwester Evelyn wollen auf eigene Faust Superhelden rehabilitieren, und das soll Bobs Ehefrau Helen alias Elastigirl leisten.

Während Bob den Haushalt schmeißt und die Super-Kinder an kurzer Leine zu halten versucht, avanciert Elastigirl zur Medienattraktion und wird damit immer mehr zu Evelyns Marionette in einer gefährlichen Intrige.

Wer erleben will, dass im Kino aus Freude am Schauen und Staunen die Augen übergehen, der ist in den allermeisten Pixar-Filmen am richtigen Ort. Das gilt auch für diese Fortsetzung, die 14 Jahre nach dem Original mit sichtlich verbesserter Tricktechnik auftrumpfen kann und das auch weidlich für allerlei Spektakel ausnutzt.

Trotzdem schleicht sich ein ums andre Mal ein Gefühl der Ermüdung ein, einfach weil es an Neuem, Überraschendem fehlt. Das gilt bezeichnenderweise nicht für die Sequenzen, in denen der Film sich auf die Komik der Situation stützt und das Geschehen in den Alltag einer Superheldenfamilie mit allen damit einhergehenden erzieherischen Tücken (vor allem mit Baby Jack-Jack, dessen Superkräfte noch nicht komplett absehbar sind) eintauchen lässt. Außerdem gibt es mit der zuvor bereits etablierten Edna Mode sowie der hinreißend blasierten Evelyn fabelhafte Nebenfiguren im Spiel.

Die bleibenden und damit besten Szenen sind also wieder einmal jene, in denen die Technik der Figurenzeichnung zuarbeitet. Genau diese Tugend wird aber immer wieder durch extrem ausgedehnte Actionszenen unterlaufen, die in ihrer virtuosen Rasanz mindestens so reißerisch von der Leinwand stürzen wie das bei „Mission: Impossible“ oder irgendeinem anderen Superheldenfilm der Fall ist. Für einen Familienfilm ist das gelinde – überdimensioniert.

USA 2018, 118 Min.; Regie und Buch: Brad Bird; Kamara: Mahyar Abousaeedi; Musik: Michael Giacchino, Schnitt: Stephen Schaffer.

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