Tosendes Orgelbrausen: Gedenkkonzert für Theo Brandmüller

Saarlouis · Der Förderverein „Klingende Kirche Saarlouis-Lisdorf“ hatte am Donnerstag zu einem Gedenkkonzert für den 2012 verstorbenen Komponisten und Organisten Theo Brandmüller in die Pfarrkirche geladen. Das Konzert na der drei-manualigen Mayer-Orgel gestalteten die Juroren des Orgelkompositionswettbewerbs 2014.

Brandmüller kam zu Wort mit seiner wuchtigen "Hommage à Pérotin", interpretiert von Thomas Daniel Schlee. Zu ihm gesellte sich Rudolf Jungwirth, um vierhändig den Klangteppich von "Nekropolis" auszubreiten. Zuvor hatten beide die Klangfülle von Schlees "Prisma" beleuchtet. Zu "Enigma I" für Violine und Orgel wurde Brandmüller 1989 von einem berühmten Palindrom inspiriert. "Voll geheimnisvoller Rätsel" gestalteten Christiane Edinger und Armin Lamar diese Klangwelten, von den zarten Umspielungen des Beginns bis zum Orgelbrausen der finalen Kulmination.

Erstmals erklang "Stele" von und mit Rudolf Jungwirth, in memoriam mit feinen Farbflächen und gewaltigen Klangblöcken gestaltet. Die Improvisation wurde von Loïc Mallié repräsentiert. Sein Thema "Lux et tenebrae" ließ ihn lichtes Klangmaßwerk gegen dunkle Akkordballungen stellen, mit viel Bewegung gegenüber den statischen Beiträgen der anderen Autoren. Dazu gehörte auch ein mit schweren Klanglasten aufgetürmter Passions-Choral von Michael Radulescu.

Klangliches Licht zur seelischen Erhebung brachten die eingestreuten Werke Johann Sebastian Bachs. Drei Sätze aus der Partita E-Dur ließen Edingers Violine in der angenehmen Kirchenakustik schwingen. Aus den "Leipziger Chorälen" meditierte Armin Lamar "Schmücke dich, o liebe Seele", zuletzt ging Michael Radulescu zum Anfang aller großen Orgelmusik mit Handwerk, Ehrlichkeit und Liebe: "Vor deinen Thron tret ich hiermit".

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