Top-Wirtschaftsmächte wollen keinen Währungskrieg

Moskau. Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) stemmen sich mit einem klaren Bekenntnis zu freien Wechselkursen gegen einen "Währungskrieg". Die Finanzminister und Notenbankchefs der G20 sprachen sich nach einem zweitägigen Treffen in Moskau einhellig gegen einen Abwertungswettlauf und künstlich niedrig gehaltene Wechselkurse aus

Moskau. Die führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) stemmen sich mit einem klaren Bekenntnis zu freien Wechselkursen gegen einen "Währungskrieg". Die Finanzminister und Notenbankchefs der G20 sprachen sich nach einem zweitägigen Treffen in Moskau einhellig gegen einen Abwertungswettlauf und künstlich niedrig gehaltene Wechselkurse aus. "Wir werden einen Abwertungswettlauf unterlassen. Wir werden unsere Wechselkurse nicht zu Wettbewerbszwecken vorabbestimmen", heißt es in dem G20-Kommuniqué.Weiter offen sind dagegen konkrete neue Ziele der Top-Wirtschaftsmächte beim Schuldenabbau. Darauf pocht vor allem Deutschland. Die G20-Staaten kündigten aber für Anfang September auf dem Gipfel in Sankt Petersburg "glaubwürdige mittelfristige Pläne zur Haushaltskonsolidierung" an.

Im Kampf gegen legale Steuerschlupflöcher für international agierende Konzerne macht Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit seinen Kollegen aus Großbritannien und Frankreich, George Osborne und Pierre Moscovici, Druck: "Ich finde, dass sie zu wenig zahlen", sagte Schäuble. Die drei Länder würden deshalb nun eine gemeinsame Initiative für die faire Besteuerung international tätiger Konzerne vorantreiben. In Arbeitsgruppen der Industrieländer-Organisation OECD wollen die drei Länder bis Juli einen Plan für neue internationale Standards vorlegen. "Die positiven Effekte der Globalisierung dürfen nicht dazu führen, dass multinationale Unternehmen Gewinne künstlich verlagern können und so keinen fairen Beitrag am Steueraufkommen unserer Staaten leisten", betonte Schäuble. dpa

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