Thomas Siffling Trio in Illingen: Jazz, so würzig wie Ingwer

Illingen. War es der Termin am Donnerstagabend vor Karfreitag? War es die Kälte? Oder etwa doch das bisweilen abschreckende Wort "Jazz", das für schwachen Besuch sorgte? Das Thomas Siffling Trio hatte jedenfalls wesentlich mehr als die 30 Besucher verdient, die in die Illinger Illipse gekommen waren

Illingen. War es der Termin am Donnerstagabend vor Karfreitag? War es die Kälte? Oder etwa doch das bisweilen abschreckende Wort "Jazz", das für schwachen Besuch sorgte? Das Thomas Siffling Trio hatte jedenfalls wesentlich mehr als die 30 Besucher verdient, die in die Illinger Illipse gekommen waren. "Mit Jazz ist es wie mit Ingwer", soll mal die Managerin eines berühmten Fernseh-Kochs gesagt haben, als Siffling wegen seiner kitchen-music-Platte anfragte: "Man mag ihn oder eben nicht." Die Anekdote erzählte der sympathische Trompeter während seines Auftritts, der eigentlich das Gegenteil bewies: Seine Art Musik dürften durchaus auch eingefleischteJazz-Skeptiker schätzen.Das Thomas Siffling Trio präsentierte einen entschlackten Jazz, befreit von abschreckenden Kennzeichen wie unnötiger Kompliziertheit, schräger Harmonie oder nervtötender Poser-Virtuosität nach dem Motto möglichst viele Töne in möglichst kurzer Zeit. Dazu brachten die drei Musiker in der ungewöhnlichen Besetzung Trompete, Kontrabass und Schlagzeug das Kunststück fertig, das scheinbare Manko, nämlich das Fehlen des Harmonie-Instruments, in einen Pluspunkt umzuwandeln. Das funktionierte zum Teil so, dass sowohl Kontrabassist Jens Loh als auch Trompeter Siffling Effekte und live eingespielte Loops verwendeten, um eine dichtere Klangfläche zu erzeugen. Dann wiederum erfreute der Zuhörer sich an der harmonischen Schlichtheit und damit klanglichen Transparenz des Trios. Ein besonderes Lob gilt dem kurzfristig eingesprungenen Schlagzeuger Marcel Gustke, der den Drummer Markus Faller hervorragend vertrat. sedi

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