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AZUBI Atlas Wenn du die Krise kriegst

Foto: michaeljung - stock.adobe.com

Eine Berufsausbildung ist völlig anders als der Schulalltag, wie du ihn jahrelang erlebt hast. Sie ist anspruchsvoll, anstrengend, zeitaufwendig, mitunter total frustrierend. Du wirst mehr als einmal darüber nachdenken, den ganzen Krempel hinzuwerfen. Wenn du die Krise kriegst solltest du dir Hilfe suchen. Es gibt einige Anlaufstellen dafür.Schon vor Corona war die Zahl der Abbrüche bei den Berufsausbildungen hoch. Mit den Kontaktbeschränkungen während der Pandemie ist sie noch einmal gestiegen. Nicht jeder Ausbildungsabbruch ist zu vermeiden, einige wären aber nicht nötig, wenn die Hilfsangebote bekannter wären und die Betroffenen diese in Anspruch nehmen würden. 


Gesundheit geht vor

Über eine Fortsetzung deiner Ausbildung gar nicht erst nachdenken solltest du, wenn es um deine Gesundheit geht. Und das meint nicht nur deine körperliche, sondern auch deine psychische Gesundheit. Stellst du wegen bestimmter Stoffe, mit denen du in der Ausbildung zu tun hast, fest, dass du allergisch reagierst, musst du ganz einfach die Notbremse ziehen. Auch wenn du merkst, dass du dich bei der Wahl der Ausbildung vertan hast, dass dich der Beruf nicht glücklich und zufrieden machen wird. Sei mutig, geh zu deinem Ausbilder und löse das Ausbildungsverhältnis noch vor Ablauf der Probezeit. Das hat keinerlei Konsequenzen, ist dein gutes Recht und auch kein Weltuntergang.

Finanzielle Probleme

„Große Sprünge“ sind oft mit der Ausbildungsvergütung nicht zu machen. Aber klar: Wenn du schon jeden Morgen aufstehst und zur Ausbildung marschierst, dann möchtest du dich ein bisschen dafür belohnen. Das hast du dir ja auch redlich verdient. Bevor du dich aber ins finanzielle Chaos stürzt und deswegen deine Ausbildung gefährdest, erkundige dich vorher nach den Möglichkeiten staatlicher Unterstützungen. Einige davon haben wir auf den Seiten 20 bis 25 (Ausbildung von A bis Z) aufgeführt.

Mobbing und Co.

Probleme mit dem Ausbilder oder den Kollegen können dir das Leben zur Hölle machen. Hier gilt: Wenn du dich gemobbt fühlst, dann zieh dich nicht zurück. Geh in die Offensive und sprich die Dinge direkt an. Erster Ansprechpartner ist der Ausbilder, in größeren Betrieben der Betriebsrat, insbesondere die Jugend und Auszubildendenvertretung (JAV). Wenn alles nichts hilft und du es in deinem Betrieb nicht mehr aushalten kannst, dann gibt es die Möglichkeit, deine Ausbildung in einem anderen Betrieb fortzuführen. Für diese Fälle gibt es sowohl bei den Arbeitskammern (HWK und IHK) als auch bei der ARGE Ansprechpartner, die hierfür zuständig sind. Unten in der Infobox haben wir einige Stellen aufgeführt, an die du dich wenden kannst.

Lernrückstände in der Berufsschule und Prüfungsangst

Wenn du täglich im Betrieb oder im Büro dein Bestes gibst und tief in der Arbeit steckst, kann es schnell passieren, dass das Engagement in der Berufsschule nachlässt, die Noten abschmieren und deine Abschlussprüfung in Gefahr gerät. Auch hier gibt es unterstützende Hilfen. Eine ganz besondere bietet die Initiative „VerA“, die sich zum Ziel gesetzt hat, Ausbildungsabbrüche zu verhindern. Partner der VerA sind der Bundesverband der Freien Berufe (BFB), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Etliche weitere Kooperationen bestehen auf regionaler oder lokaler Ebene. dst
 

Immer für dich nah! Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit


Egal in welcher Phase du dich gerade befindest, ob vor, während oder auch nach einer beruflichen Ausbildung: Ein Besuch und die Beratung bei der Agentur für Arbeit solltest du immer in Betracht ziehen. Denn niemand sonst ist näher dran; nahe am Arbeits- und Ausbildungsmarkt und nahe an dir. Dabei kannst du frei entscheiden, ob du dich von einem der vielen AnsprechpartnerInnen vor Ort informieren lassen möchtest oder ob du dich ganz alleine einfach mal so in den Räumen der Berufsinformationszentren (BIZ) umschaust und dir an den Computerterminals oder durch die ausliegenden Infoflyer Informationen zu Ausbildungsberufen einholst. Die Berufsbildungszentren gibt es im Saarland in den Städten Neunkirchen, Saarbrücken und Saarlouis.

Beratungstermin oder „einfach nur mal so“

Hast du allgemeine Fragen, dann stehen auch dort immer schon hilfsbereite Personen zur Verfügung. Wenn deine Fragen konkreter werden, solltest du einen festen Termin bei einem Berufsberater verabreden. Alles, was dort besprochen wird, bleibt natürlich geheim. Die Berufsberater wissen, wie schwierig es oft für Jugendliche ist, die ersten Schritte in die Berufswelt zu gehen, und sie wissen auch, dass junge Leute hin und wieder Fragen nicht stellen, weil sie glauben, dass es peinliche oder dumme Fragen wären.

Es gibt keine dummen Fragen

Jede Frage hat ihre Berechtigung, sobald sie nur in dir aufkommt. So einfach ist die Sache. Fragen sind niemals dumm. Also mutig drauflos und den Berufsberater mit deinen Fragen bombardieren. Sie zu beantworten ist sein Job, dafür wird er bezahlt. Außerdem hat der Berater irgendwann einmal genauso wie du, womöglich auch ziemlich orientierungslos, dort gesessen, wo du jetzt sitzt. Die Berufsberater sind gut ausgebildet und können dir neben den konkreten Fragen zu einzelnen Berufen auch solche beantworten, die deine finanzielle Situation betreffen. Etwa, wo du entsprechende Unterstützung bekommen kannst, wenn deine angestrebte Ausbildung nicht so gut entlohnt wird, dass du eine eigene Wohnung davon zahlen kannst.

Die Agentur für Arbeit im Internet

Wenn du denkst, dass „das Arbeitsamt“ irgendwie noch nicht in der heutigen Zeit angekommen ist, dann liegst du komplett falsch, und du solltest dich ganz schnell vom Gegenteil überzeugen lassen. Geh einfach mal dahin, wo du dich als junger Mensch bestens auskennst: ins Internet. Wenn du in deine Suchmaschine nur den Begriff „Ausbildung“ eingibst, dann steht die Agentur für Arbeit bereits ganz oben auf der Liste. Oder besuche gleich die Seite www.arbeitsagentur.de

 

www.arbeitsagentur.de/bildung/ausbildung/ausbildung-sorgen-probleme

www.ihk.de/themen/ausbildung/konflikt-und-problemloesung

www.hwk-saarland.de/de/ausbildung/ausbildung-im-handwerk#section-3225

www.ses-bonn.de/aktivitaeten/deutschland/vera-verhinderung-von-ausbildungsabbruechen

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