Wie kommt das Glan-Donnersberg-Rind nach Höchen? Ein schwer zugängiges Wiesental wird nun von der beinahe vergessenen Rinderrasse in Ordnung gehalten.
Breites Engagement machte das Projekt möglich
Erste Pläne wurden im Sommer 2018 erstellt, in den Herbstund Wintermonaten nahm Helmut Steitz Kontakt zu den Grundstücksbesitzern auf, um ihr Einverständnis einzuholen. Nicht alle Eigentümer konnten ausfindig gemacht werden, doch diejenigen, die man erreichte, waren begeistert und boten ihre Unterstützung an.
Die nächste Hürde war zu nehmen, die Finanzierung des Projekts stand an. Man hofft e auf kommunale Förderung, doch aufgrund ungeklärter Eigentumsverhältnisse kam eine Förderung nicht in Frage. Also war Eigeninitiative gefragt. Viele Höcher Bürger, Freunde und Bekannte trugen mit ihren Spenden zur Realisierung des Projekts bei. Auch der Arbeitskreis „Natur um Höchen“ sowie das Jagdteam des Höcher Reviers packten tatkräftig mit an. Rechtzeitig zum 80. Geburtstag von Helmut Steitz kamen die Glan-Donnersberg-Rinder „Sändy und Sohn Christian“ 2019 auf dem Feilbacherhof an. Am 10. August 2019 zogen dann vier Glanrinder – Sändy, Christian und zwei Jungrinder – auf das Wiesental in Höchen um.
Im vergangenen Winter wurden die Tiere wieder auf den Feilbacherhof gebracht und dort bis zum Frühjahr 2020 versorgt. Das Glanrind oder Glan-Donnersberg-Rind ist eine alte Rinderrasse, die heute beinahe bedeutungslos ist. Die traditionelle Rasse verfügt weder über eine ausgeprägte Milch- noch Fleischleistung und wird nur noch von wenigen Züchtern in Rheinland-Pfalz erhalten. Aufgrund ihrer Statur und ihres beabsichtigten Einsatzes passen sie aber sehr gut ins Wiesental. Hier kommt es auf andere Qualitäten an. Bereits nach kurzer Zeit war ihr Wirken zu erkennen. Das alte Gras war großflächig abgeweidet, so dass sich eine neue wertvolle Grasnarbe bilden konnte. Neben dem ästhetischen Nutzen sollen die tierischen Pflegemaßnahmen zur besseren Entwicklung der alten Zwetschgen-, Apfel-, Birnen- und Kirschbäume beitragen, die durch konkurrierenden Wildwuchs eingeschränkt ist.
Die ersten großen Schritte sind getan, sogar Nachwuchs gab es vor kurzem, doch das Projekt lebt von der tatkräftigen Unterstützung und Förderung vieler. Wer Interesse, Fragen und Anregungen hat und vor allem das Projekt unterstützen will, meldet sich bei Familie Steitz vom Feilbacherhof.
Familienbetrieb in dritter und vierter Generation
Der Feilbacherhof ist ein Familienbetrieb in dritter und vierter Generation mit Fokus auf der Milchproduktion. Derzeit leben 150 Milchkühe und etwa so viele Jungtiere auf dem Hof. Der Hof liegt am Ortsrand von Websweiler im Saarpfalz-Kreis. Im Rahmen des Projekts „Willkommen auf Saarländischen Bauernhöfen“ des Landesverbands der SaarLandFrauen bietet der Feilbacherhof Hofbesichtigungen für Kindergarten- und Schulgruppen an. So können Kinder hautnah miterleben, wo die Milch herkommt und wie der Alltag auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aussieht. red
Feilbacherhof GbR
Inh. Gerhard und Jacob Steitz
Römerstraße 60, 66424 Homburg-Saar
Telefon (0 68 41) 7 37 11
feilbacherhof@feilbacherhof.de