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Journal Saarlouis „Was bin ich? Berufe in Porzellan“ in der Ludwig Galerie Saarlouis

Nach Wochen der Schließung, bedingt durch die Corona-Pandemie, ist die Ludwig Galerie Saarlouis und somit auch die Ausstellung „Was bin ich?“, die jetzt bis zum 9. August 2020 verlängert wird, wieder geöffnet.

„Hutverkäuferin“ (Ausschnitt), Niderviller, um 1775 (Porzellan oder Frittenporzellan), Leihgabe der Peter und Irene Ludwig Stift ung. Foto: Thomas Wolf

Bei der Ausstellung „Was bin ich?“ steht die Festtafel als Ganzes im Mittelpunkt. Für die Tischdekoration ihrer Festtafeln gab die Aristokratie im 18. Jahrhundert ein Vermögen aus. Der gedeckte Tisch war einer der Höhepunkte luxuriöser Prachtentfaltung. Mit Porzellanfiguren holte man sich ganze Miniaturwelten auf die Desserttafel, beispielsweise Exotengruppen, Jagdszenen oder Allegorien. Zu den beliebtesten Themenwelten gehörte jedoch das Leben der einfachen Menschen: Bauern und Handwerker, Musiker, Tänzer und Komödianten, fahrende Händler und Jahrmarktsfiguren bereicherten mit ihrer pittoresken, oft nicht bürgerlichen Erscheinung die Vielfalt der Tischdekoration.     

Nach Wochen der Schließung, bedingt durch die Corona-Pandemie, ist die Ludwig Galerie Saarlouis und somit auch die Ausstellung „Was bin ich?“, die jetzt bis zum 9. August 2020 verlängert wird, wieder geöffnet.


„Was bin ich? Berufe in Porzellan“ in der Ludwig Galerie Saarlouis-2
„Die Malerei“, Zürich, um 1770, Porzellan, Leihgabe der Peter und Irene Ludwig Stift ung, Sammlung Ludwig Bamberg, Foto: Thomas Wolf

Die naturgetreue, oft bis ins kleinste Detail beeindruckende Wiedergabe von Angehörigen der verschiedensten Schichten stellte jedoch keine Gesellschaftskritik im modernen Sinn dar, vielmehr sollten die Darstellungen zur Unterhaltung dienen. Gleichzeitig ist in den Figuren auch eine Sehnsucht nach den Sonnenseiten des Lebens ohne Krieg und Elend, Armut und Krankheit zu finden.

Ein besonderer Blick wird, trotz aller Idealisierung, auf die Arbeitswelt im 18. Jahrhundert gelenkt. Wir lernen Berufe kennen, die längst der Vergangenheit angehören – wie den Bänkelsänger, den Frettchenhändler oder die Galanteriewarenkrämerin. Die Figuren verraten uns einiges über die barocke Gesellschaft , über ihre Kultur ebenso wie über das Geflecht menschlicher Tätigkeiten, die in Gefahr sind, in Vergessenheit zu geraten.

Gerade in einer Region, die über Jahrhunderte durch den Bergbau und das Hüttenwesen geprägt war, ist es wesentlich, die Veränderungen der Arbeitswelt ausgehend von den pittoresken Figuren des 18. Jahrhunderts zu thematisieren. Dabei kann die aktuelle Ausstellung zu Diskussionen über das heutige Verständnis von „Arbeit“ und die Auswirkungen der sich immer schneller verändernden Arbeitswelt dienen. Neben den faszinierenden Original-Objekten werden 21 Objekte in großformatigen Fotografien, die Thomas Wolf gemacht hat, in ungewöhnlichen Dimensionen präsentiert, um auch die kleinsten Details und die Schönheit der Figuren auf eine völlige neue Art und Weise sichtbar zu machen.

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Ludwig Galerie Saarlouis werden in dieser Ausstellung Leihgaben der Peter und Irene Ludwig Stiftung, Sammlung Ludwig Bamberg, präsentiert.

Auch in der Ludwig Galerie Saarlouis gelten die vorgeschriebenen Hygiene- und Abstandsregeln. Weitere Informationen finden Sie hierzu auch auf der Homepage unter Ludwig-Galerie.saarlouis.de. red

Öffnungszeiten:
Di bis Fr: 10-13 Uhr und 14-17 Uhr Sa, So und feiertags: 14-17 Uhr Der Eintritt ist frei.

Kreisarchiv Saarlouis ist wieder geöffnet

Das Kreisarchiv Saarlouis hat wieder zu den üblichen Zeiten montags, dienstags, donnerstags und freitags jeweils von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Während der Corona-Pandemie gelten jedoch neue Regeln für die Nutzung. Es stehen nur noch zwei Arbeitsplätze für die Besucherinnen und Besucher zur Verfügung. Eine vorherige Terminreservierung ist unter Telefon (0 68 31) 4 44-4 25 zu den Öffnungszeiten des Archivs erforderlich. Eine Einschränkung der Besuchszeit kann bei erhöhter Nachfrage erfolgen. Spontane Besuche können nicht angenommen werden. Am Eingang des Kreisständehauses, in dem sich das Archiv befindet, ist über eine Sprechanlage das Archivpersonal zu informieren, um die Tür des Gebäudes zu öff nen. Beim Betreten des Archivs sind die Regeln der Handhygiene zu beachten. Das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes, der selbst mitzubringen ist, ist beim Archivbesuch zwingend. Dieser kann nur bei der Arbeit am Platz in der Regel abgenommen werden. Es gelten die üblichen Verhaltensregeln, insbesondere ist das Abstandsgebot zu beachten. Gespräche sind auf ein Minimum zu reduzieren. Um im Notfall eine mögliche Infektionskette nachzuverfolgen, müssen die Besucherinnen und Besucher ihre Kontaktdaten hinterlassen. Für die Bücherausleihe und Bücherrückgabe ohne Nutzung des Benutzerraumes ist eine Reservierung nicht erforderlich. Diese erfolgen in einem anderen Archivraum. red
  

Mitmach-Aktion

Eine Figur wird lebendig – Was bin ich? Machen Sie mit!

Die Ludwig Galerie Saarlouis möchte Sie dazu einladen, die Kunstwerke der Ausstellung nachzuahmen.

Suchen Sie sich eine Figur aus! Ob Töpfer, Goldschmied oder Hutverkäuferin – nehmen Sie einfach drei Gegenstände, die sich in ihrer Wohnung befinden, und lassen Sie die Figuren der Sammlung Ludwig lebendig werden! Die Möglichkeiten der Interpretationen sind unbegrenzt. Gerne können Sie auch weitere Berufe „in Szene setzen“.

Bitte schicken Sie uns Ihre Fotos an: LudwigGalerie@saarlouis.de (inklusive des Hinweises, dass Sie mit der Veröffentlichung Ihrer Bilder auf Facebook bzw. im Internet einverstanden sind) unter dem Stichwort „Was bin ich?“ zu.
  

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