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Von Kelten, Waffeleisen, Kürbissen und wilden Tieren

Maßweiler bietet auf der Sickinger Höhe „Multikulti“.

Maßweiler von westlicher Richtung her gesehen. Fotos: Volker Baumann

Maßweiler mit seinen Sehenswürdigkeiten – den beiden Dorfkirchen, dem Dorfbrunnen und dem Waffeleisenmuseum – ist Ausgangspunkt des 15 Kilometer langen „Keltenpfades“, der seinen Namen von den auf der Gemarkung gefundenen Gegenständen aus der Keltenzeit und einem Hügelgrab hat. Über die sanft en Hügel der Sickinger Höhe, durch die bewaldeten Hanglagen mit ihren Seitentälern gelangt man in das Mühlental, vorbei an der Faustermühle zur Rosselmühle. Dort erblickt man bei genauer Betrachtung das letzte im Tal erhaltene Mühlrad. Der Weg führt weiter in nördlicher Richtung entlang der Wallhalbe, vorbei an der „Keltendusche“ und dem kleinen Teufelstisch zur Waldgaststätte Kneispermühle mit einem gemütlichen Biergarten.Nach einer Rast geht es weiter die Anhöhe hinauf, vorbei an Felsformationen aus Buntsandstein, durch die Felsengasse und den Tannenwald hoch zur Sickinger Höhe. Auf der Höhe angelangt, kann man bei klarem Wetter die schöne Fernsicht genießen. Die Besonderheit am Borstberg ist der Rundumblick von 360 Grad über die Sickinger Höhe und den Pfälzer Wald bis zur französischen Grenze. Schlendert man durch den Ort, bleibt der Blick schnell an wunderschönen Fassaden, Gebäuden, Hinterhöfen oder Plätzen hängen. Bei Familie Fuhrmann im Joseph’s Hof, mit Gebäuden aus dem Jahr 1801, wird man da besonders fündig. Ein einzigartiges Waffeleisen museum mit über 400 Exponaten, ergänzt durch tausende anderer sehenswerter Objekte, wie Bügeleisen, Kaffeemaschinen, Buttermaschinen, Mühlen, Pressen, Waagen, Gewichten, lässt jeden Besucher ins Staunen geraten. Auf sein größtes Waffeleisen ist Besitzer und Aussteller Wolfgang Fuhrmann besonders stolz. 34 Kilogramm wiegt das gute Stück, das einmal in Schlesien zur Hostienherstellung diente. Ein großer Brotbackofen und eine Kelter ergänzen die hofeigenen Möglichkeiten der Selbst- und Nahversorgung.   


Eine einzigartige Kürbisfarm in der Region ist der Hitscherhof, zwischen Thaleischweiler-Fröschen und Rieschweiler-Mühlbach gelegen. Der Hofladen dort bietet eine Riesenauswahl an Kürbissen zum Dekorieren, Laternenschneiden und Kochen. Es werden fünfzehn Sorten Speisekürbisse und 30 verschiedene Zierkürbisarten angeboten und täglich frisch geernteter Zuckermais zum Kochen, Grillen und Braten.
   

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Die ehemaligen Zirkustiger Sahib (links) und Jill wurden bei der Wildtierauff angstation Maßweiler abgegeben. Foto: dpa

In der „Schatzkammer“ wird ein ausgewähltes Sortiment rund um den Kürbis, mit kulinarischen Spezialitäten und ausgesuchtem Dekorationsmaterial präsentiert. In einem eigens entworfenen Kochbüchlein „Rund um den Kürbis, Interessantes und Rezepte“ bekommt man Einblick in die Kochvielfalt mit und um den Kürbis.

Gleich um die Ecke geben sich nicht nur Golf-Profi s auf dem 18-Loch-Golfplatz des „Erster Golfclub Westpfalz“ die Schläger in die Hand. Last but not least beherbergt Maßweiler auch „Tierart“, die Tierauffangstation für Großkatzen in Not, in der zurzeit vier Tiger untergebracht sind, daneben auch Puma, Wildkatzen, Waschbären, Füchse, Schafe und Ziegen. Besucher können jetzt wieder nach Voranmeldung geführt werden. Maßweiler liegt nördlich des Schwarzbachtals auf der Sickinger Höhe. Zu Maßweiler gehören zusätzlich die Wohnplätze Faustermühle, Hitscherhof, Kneispermühle und Häselbergerhof. Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Schmitshausen, Herschberg, Thaleischweiler-Fröschen, Höhfröschen, Rieschweiler-Mühlbach und Reifenberg. Die Gemarkung reicht im Süden bis an den Schwarzbach und im Osten bis an das Tal der Wallhalb heran, die auf der Gemeindegemarkung von rechts in ersteren mündet. Etwas weiter westlich nimmt der Schwarzbach ebenfalls von rechts den Floßbach auf.
   

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Der Joseph’s Hof mit einladender Kulisse.
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Romantik pur – Treppenaufgang im Joseph’s Hof.

Im Laufe seiner Geschichte wechselte Maßweiler oft die verwaltungsmäßige Zugehörigkeit. Als die Pfalz 1816 nach dem Wiener Kongress und einem Gebietstausch mit Österreich zu Bayern kam, gehörte die Gemeinde Maßweiler zum Landkommissariat Zweibrücken, aus dem 1862 das gleichnamige Bezirksamt hervorging. 1939 wurde Maßweiler in den Landkreis Zweibrücken eingegliedert. Maßweiler war Sitz eines Bürgermeistereiamts, das auch für die Gemeinden Reifenberg und Rieschweiler zuständig war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gemeinde innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte sie 1972 in den Landkreis Pirmasens (ab 1997 Landkreis Südwestpfalz). Im selben Jahr wurde es der neugeschaffenen Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen zugeordnet. Seit 2014 gehört sie zur Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben.
   

Auf einen Blick

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Maßweiler, das in der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben liegt, wurde erstmals im Jahr 1304 erwähnt. Die Gemeinde zählt rund 1000 Einwohner. Beim Weiler Hitscherhof im Schwarzbachtal wurde 1993 ein 18-Loch-Golfplatz angelegt.

Vereine: Brieftaubenzuchtverein „Gemeinsame Streiter“, DRK Ortsverein Maßweiler-Reifenberg, FCK-Fan-Club, Förderkreise (Feuerwehr, Grundschule und Kindergarten), Kaninchenzuchtverein P70 Maßweiler, Katholische Frauengemeinschaft , Katholischer Kirchenchor, Katholischer Krankenpflegeverein, Motorradfreunde, Obst- und Gartenbauverein, Protestantischer Kirchenchor, Tennisclub, Tier- und Artenschutzverein Tierart und weitere.

Ortsbürgermeister ist Herbert Semmet (CDU).

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