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Urlaub Dahemm „Und die Wade macht Parade ...“

  

Über Stock und Stein, durch Buchen- und Fichtenwälder und vorbei an schroffen Felsen. Der Litermont zeigt viele Gesichter. Foto: Dieter Steinmann

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Nirgendwo sonst in Deutschland gibt es prozentual mehr bewaldete Flächen als im Saarland. Beste Voraussetzungen also für anspruchsvolle Wanderungen. Einige von den inzwischen mehr als 60 prämierten Wanderwegen haben es in sich und gehen heftig in die Waden. Um den Gipfel doch noch zu erklimmen hilft oft nur ein fröhliches Liedchen

Wir haben uns für die Litermont-Gipfel-Tour in Nalbach entschieden. Wir, das sind meine Lebensabschnittsgefährtin und meine Wenigkeit. Unsere drei mehr oder weniger pubertierenden Mädchen haben wir nicht überzeugen können. Ihre Blicke schwankten zwischen Mitleid und Spott, als wir ihnen die Tour im Internet präsentierten. 8,9 Kilometer sind unmöglich. Und dann auch noch bergauf von 320 auf 414 Meter? „Nein danke, aber macht ihr mal. Ihr werdet schon sehen!“ Und wir kamen und wir sahen und wir besiegten am Ende den Berg. Nicht ganz ohne Blessuren, aber glücklich ob des Erfolgs und der berauschenden Natur, die sich uns bot.
    

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An Rast- und Ruhemöglichkeiten mangelt es auf der gesamten Tour nicht. Foto: Dieter Steinmann
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Am Gipfelkreuz angekommen erwartet den Wanderer ein sensationeller Ausblick. Foto: Dieter Steinmann

Aber zurück zum Anfang. Am Maldix-Waldparkplatz am Ende der Etzelbachstraße in Nalbach finden wir genügend Parkplätze, an einer Infotafel viele Wegbeschreibungen und auch einen Flyer über die Gipfel-Tour. Da wir keine Profi-Wanderer sind und nur hin und wieder mal feste Routen erwandern, kommt uns das sehr entgegen. In der Folge zeigt sich aber, dass wir weder Flyer noch eine Wanderkarte für diese Tour benötigen. Die Beschilderungen sind außergewöhnlich gut und lückenlos. Schon nach etwa dreihundert Metern begrüßt uns der gluckernde Quellbereich des Etzelbachs und wir sind augenblicklich raus aus dem Stress, dem Gelärme und Gedränge des Alltags.

Raus aus dem Alltag, rein in die saarländischen Wälder

Das angrenzende „Froschparadies“, eine ehemalige Sandgrube, die sich zu einem geschützten Feuchtbiotop entwickelt hat, erwartet uns mit einem ausgiebigen Quakkonzert und wir staunen über die uns unbekannten Pflanzen und Gräser. Wohl dem, der sich auskennt in Flora und Fauna. Hier allein schon kann er Erfüllung finden und bräuchte eigentlich nicht mehr weiter zu wandern. Als wir uns endlich von dem Kleinod trennen, geht es über steile Treppenaufstiege in Richtung Gipfel, wobei es zum ersten Mal kräftig auf die Waden drückt und die Atmung schneller geht, das Herz lauter vor sich hin schlägt. Als ich meinen ganz persönlichen Rhythmus gefunden habe, kommen Erinnerungen an die Kindheit auf; an die Wanderungen mit der Schwester und den Eltern. Durch saarländische Gebiete, aber auch durch die Alpen. Vater vorneweg stimmte ein Lied an, das sich mir einprägte und das schließlich alle mitsangen. Das Liedchen handelte nach und nach von allen erdenklichen Körperteilen, die im Laufe einer Wanderung zu schmerzen beginnen. Da machte „die Wade Parade“ und das „Herz war voller Schmerz“ und „das Knie tut so weh“ und die „Hacke macht Attacke“ und noch einiges mehr. Eingeleitet jeweils mit dem Vorsatz „Wenn ich auf Wanderschaft geh …“
     

Außergewöhnliche Baumvielfalt

Wir halten Rast auf einer der vielen Ruhemöglichkeiten, die zum Teil einmalige Aussichten auf die nähere und auch weitere Umgebung bieten, so zum Beispiel auf die Industrielandschaft der Dillinger Hütte, bei guter Sicht bis nach Carling in Frankreich und zum Europa-Sender bei Berus. Der Pfad schlängelt sich fortan durch einen dichten Fichtenwald, dann durch einen alten Buchenhallenwald mit bis zu 180 Jahren alten Bäumen. Es geht vorwiegend bergauf, hin und wieder durch geheimnisvolle Hohlwege ein Stückchen hinab. Es ist hier ein besinnlicher Weg, sehr weich, sehr grün. Schließlich wird es sogar alpin. Über die „Himmelsleiter“ hangeln wir uns vorbei an schroffem Gestein hinauf bis zum Gipfelkreuz. Die Aussicht von hier oben ist sensationell. Kaum zu glauben, dass wir uns im Saarland befinden. Verständlich aber, dass die Litermont-Gipfel-Tour als Premiumweg ausgezeichnet und vom Deutschen Wanderinstitut mit 94 Punkten bewertet wurde. dst

Infos unter www.urlaub.saarland/Media/Touren/Traumschleife-Litermont-Gipfeltour
     

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