Zwei ausverkaufte Konzerte im Staatstheater im Frühsommer, ein Benefizkonzert am Kloster Blieskastel nach den Ferien, Parade und Frühschoppen beim Oktoberfest in St. Ingbert - für die Bergkapelle fühlt es sich fast schon an wie ,,früher". Der erste Vorsitzende Reinhard Huy: ,,Wir sind froh, dass wir die beiden letzten schwierigen Jahre so gut überstanden haben und inzwischen wieder ein wenig Normalität eingekehrt ist.

Mit rund 300 Vereinsmitgliedern, einer jungen Vorstandsmannschaft und über 70 Musikerinnen und Musikern im Großen Orchester können wir zuversichtlich in die Zukunft blicken." Und Kapellmeister Matthias Weißenauer ergänzt: ,,Wir beginnen gerade mit den Proben für unser 20. Neujahrskonzert und hoffen, dass wir es diesmal nicht absagen müssen. Zu diesem besonderen Jubiläum wollen wir die Zuschauer in die Märchenwelt aus 1001 Nacht entführen und haben dazu ein beschwingtes Programm von Mozart über Strauß bis Paul Lincke zusammengestellt." Der Vorverkauf für das beliebte Neujahrskonzert am 1. Januar in der Stadthalle startet Mitte November. Parallel wird bereits für ein weiteres spannendes Projekt geprobt, das im Sommer in der Industriekathedrale Alte Schmelz stattfinden wird. Im ,,Duell der Filmmusik-Giganten" lässt das Orchester John Williams und Hans Zimmer, die beiden größten Filmmusikkomponisten aller Zeiten, gegeneinander antreten. Kann sich Superman mit Batman messen? Indiana Jones mit Jack Sparrow? Wer vertont Actionfilme besser und wer Komödien? In einem spannenden und bildgewaltigen Filmmusikspektakel kann der Zuschauer seinen eigenen Favoriten wählen. Auch eine Tournee durch Deutschland mit der Internationalen Musikparade ist 2023 wieder geplant. Hier wird die Bergkapelle als offizieller Vertreter Deutschlands mit renommierten Militärorchestern aus der ganzen Welt unterwegs sein und eine eigene Marschformation präsentieren.

Korpsführerin Carolin Stauner verrät: ,,Wir freuen uns immer über neue Musikerinnen und Musiker. Wer Lust hat, bei uns mitzumachen, kann sich gerne melden."

Natürlich legt der Verein auch auf die Nachwuchsarbeit größten Wert. Bei den ,,Klangmäusen" werden schon die Kleinsten spielerisch an die Musik herangeführt. Auch die Bläserklassen der 3. und 4. Klassen der Albert-Weisgerber-Schule sind ein Erfolgsprojekt. 51 Mädchen und Jungen werden dort von der Bergkapelle unterrichtet. Stolz ist der Verein auch auf sein Nachwuchsorchester, in dem derzeit 24 Jugendliche ausgebildet werden.

Ganz neu ist ein Projekt, das Kapellmeister Weißenauer besonders am Herzen liegt: eine Bläserklasse für Erwachsene. „Wir wollen nicht nur Kindern und Jugendlichen die Freude am gemeinsamen Musizieren vermitteln, sondern auch den Erwachsenen.

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Wer schon immer mal ein Instrument lernen wollte, ist hier genau richtig. Ich freue mich, dass wir mit der Musikschule St. Ingbert einen kompetenten Partner gefunden haben, um dieses Projekt endlich realisieren können."

Die Bläserklasse startet im Januar, die Infos dazu werden rechtzeitig auf der Homepage www.bergkapelle.saarland und in der Presse bekanntgegeben.

Damals:

Am Barbaratag des Jahres 1839 wird die Bergkapelle St. Ingbert gegründet. Sie ist damit die älteste durchgängig existierende Grubenkapelle links des Rheins. Zu Anfang gehört sie der Königlich Bayerischen Grube St. Ingbert an. Ihre Geschichte ist eng mit der Geschichte des Saarlandes verbunden, nach den beiden Weltkriegen ist sie zeitweise in französischem Besitz. Nach Schließung der St. Ingberter Grube im Jahr 1959 gelingt es, die Bergkapelle in einen Verein umzuwandeln.

Heute:

Seit dem Jahr 2012 gibt es im Saarland keinen Bergbau mehr. Die Bergkapelle St. Ingbert hat sich zu einem großen Klangkörper entwickelt, der weit über die Grenzen des Saarlandes hinaus bekannt ist. Die renommierten Konzerte und Veranstaltungen sind fester Bestandteil des saarländischen Kulturlebens. Auch wenn das ,,Glück auf" nur noch über Tage zu hören ist, die Bergkapelle St. Ingbert wird die Erinnerung an diese Tradition unserer Heimat weiter bewahren. red