Homburg - Kreis- und Universitätsstadt Moderator zwischen Bürger und Stadt

„Es gibt viel zu tun, packen wir’s an“ lautet die Devise der Ortsvertrauensleute Hans-Joachim Kellner und Christine Maurer. Foto: Birgit Winter

Verträgt das Stadtbild ein Hochhausgebilde zwischen Kino und Einkaufsmarkt? Brauchen Radler mehr Fahrradstreifen? Gibt es genügend Sitzbänke, Plauderecken und Spielplätze? Wie schnell, wie laut soll der Verkehr durch Homburg fließen? Oft sind die Sachverhalte so komplex und die Interessen so divergierend, dass es keine einfachen Ja- oder Nein-Entscheidungen gibt. Immer gut ist es, die Stimmung der Bürger*innen einzufangen. Das schafft Vertrauen zwischen Politikern, Verwaltung und den Menschen, die in der Stadt leben und arbeiten. Und bringt neue Sichtweisen und Perspektiven ins Spiel: „Als Rollstuhlfahrer oder Mutter mit Kinderwagen erlebe ich eine Stadt aus einer anderen Perspektive als ein Autofahrer“, sagt Christine Maurer. Die Ortsvertrauensfrau für Homburg-West will den Bürger*innen eine Stimme geben, sie aber auch zum Mitdenken und -gestalten anregen. Aus ihren langjährigen Erfahrungen im kommunalpolitischen Engagement weiß die Diplom-Sozialarbeiterin, dass „der Motor für eine lebenswerte Stadt der lebendige Austausch zwischen politisch Verantwortlichen und der Bevölkerung ist. Es ist doch die Aufgabe der Entscheider, für eine gute Lebensqualität und ein gutes Miteinander in der Stadt zu sorgen. Das wirkt sich auf das Verhalten, die Zufriedenheit und Identifikation der hier lebenden Menschen aus.“

Ihre Vision ist klar: Eine bürgerfreundliche Stadt, in der die Menschen gut und gerne miteinander leben. Die Homburger Ortsvertrauensleute Christine Maurer und Hans-Joachim Kellner werben dafür, sich nicht nur fürsorglich verwalten zu lassen, sondern auch aktiv mitzugestalten.

Frühe Informationen und eine barrierefreie Kommunikation sind Schlüsselbegriffe, die im Gespräch mit den Ortsvertrauensleute immer wieder fallen. Zwar werden große öffentliche Bauprojekte vor Publikum diskutiert, Pläne ausgelegt und Widersprüche eingesammelt, aber die Pfade und Zugänge zur Kommunikation sind oft nicht transparent und stellen für viele Bürger*innen eine Barriere dar. So wird derzeit die Obere und Untere Allee als EU-Großprojekt neu gestaltet, doch die Anwohner erfuhren dies aus der Tagespresse und nicht per Infoblatt im Briefkasten. „Denkbar für die Zukunft wären beispielsweise digitale Anzeigetafeln mitten in der Stadt, eine gut gepflegte Homepage der Stadt oder die Bestückung der Schaukästen am Marktplatz", so Christine Maurer. Kollege Hans-Joachim Kellner bekräftigt die Argumentation, denn viele Informationen blieben auf der Strecke und kämen beim Bürger nicht an. Menschen, die keine Tageszeitung beziehen und nicht im Internet unterwegs sind, sind schnell vom Informationsfluss abgehängt.

Moderator zwischen Bürger und Stadt-2

Ein weiteres Manko sehen die Ortsvertrauensleute, die als Team bestens zusammenarbeiten, in der Stadtgestaltung: „Wenn ich durch die Innenstadt gehe, denke ich an Familien mit Kindern, die wenig Geld zur Verfügung haben. Außerhalb der gastronomischem Betriebe oder der Einkaufstempel können sie sich nirgendwo gemütlich hinsetzen, mit Freunden oder anderen Familien treffen. Auch ältere Menschen finden bei einem Rundgang durch die Stadt kaum bequeme Sitzbänke“, sagt Hans-Joachim Kellner. Seit vielen Jahren engagiert er sich auch ehrenamtlich in der Integrationsbetreuung von Kindern und in der Seniorenbetreuung. Er hat einen Blick für die städtischen Sollbruchstellen, weiß, was sich die Bürger*innen wünschen oder was bedrückt. Einen wichtigen Grund, warum manches ins Stocken gerät, sieht der pensionierte Diplom-Verwaltungswirt, der seit 1993 in Homburg lebt, im Personalmangel der Stadtverwaltung. „Wir erleben immer wieder, dass Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung sehr engagiert und offen für unsere Anliegen sind, aber es mangelt an Personal, die Vorhaben umzusetzen“, so Kellner. Trotz aller – konstruktiv gedachten – Verbesserungsvorschläge sind beide voll des Lobes und der Anerkennung: „Wir werden mit unseren Anliegen wahr- und ernstgenommen" win

Die Bürgersprechstunde steht allen Bürger*innen aus Homburg-Ost und Homburg-West (siehe Karte) offen und findet im alten Rathaus am Marktplatz im Erdgeschoss der Stadtbibliothek statt. Die Termine finden Sie auf der Homepage oder in der Tagespresse.

Ortsvertrauensfrau für Homburg-West

Christine Maurer
Telefon (0 68 41) 8 18 17 42
homwest1@gmail.com

Ortsvertrauensmann für Homburg-Ost

Hans-Joachim Kellner
Telefon (0 68 41) 9 96 96 99
homburg-ost@email.de
www.ovp-homburg-ost-west.de

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