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Mit dem Baum des Jahres Bekanntheit erlangt

Großbundenbach punktet nicht nur mit dem Walnussfest.

Keltern, was das Zeug hält: Viele Äpfel werden zurzeit im Kelterhaus angeliefert und zu Saft verarbeitet. Fotos: Volker Baumann

Im Jahr 2008 wurde der Walnussbaum zum Baum des Jahres erklärt. Seitdem punktet Großbundenbach alljährlich am zweiten Sonntag im September mit seinem aus diesem Anlass ins Leben gerufenen Walnussfest, zu verdanken den überaus zahlreichen Walnussbäumen in und um das idyllisch gelegene Dorf auf der Sickinger Höhe. Viele Gäste aus Nah und Fern haben die dort angebotenen Spezialitäten schätzen gelernt.

Großbundenbach punktet nicht nur mit dem Walnussfest.

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Großbundenbach aus der Vogelperspektive.  Fotos: Volker Baumann

„Ein bisschen Wehmut ist schon dabei, wenn wir uns jetzt mit dem Fest ein weiteres Jahr gedulden müssen“, sagt Wolfgang Rapp, Vorsitzender des Ortsverschönerungsvereins, die aktuelle Situation. Er ist sich aber sicher, dass es im nächsten Jahr um so erlebnisreicher wird.

An „Arbeit“ mangelt es ihm jedenfalls nicht, betreibt der Verein doch auch das Kelterhaus im Dorf, wo am Wochenende angeliefertes Obst zu köstlichen Säften verarbeitet wird und das flüssige Ergebnis gleich mitgenommen werden kann. Zurzeit kann er sich der Hilfe zweier Studenten des Umweltcampus Birkenfeld erfreuen. Die Geschwister Lara und Lauri Hoffmann konnten nicht umhin, das vor zwei Jahren schon einmal „Geschnupperte“ jetzt in die Tat umzusetzen und beim Keltern Hand anzulegen. Großbundenbach, als Wohnort der Eltern, sei landschaftlich schön gelegen und man könne insbesondere die Ruhe genießen, im Gegensatz zum hektischen Treiben an der Uni. „Ein perfekter Ausgleich für uns“, sind sich die beiden einig.

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Der neue Rollrasen auf dem Spielplatz an der Steinkallenfelsstraße ist ein echter Hingucker.  Fotos: Volker Baumann

Der Erlös aus der Kelteraktion kommt aktuell dem neuen Spielplatz an der Steinkallenfelsstraße zu Gute, wo ein Rollrasen den braunen Boden in saft iges Grün verwandelt hat. „Da könnte man ja fast Golf spielen“, sind viele Besucher erstaunt über die Verwandlung. Die Bewässerung hat der angrenzend wohnende Ehrenbürger und ehemalige Bürgermeister der Gemeinde, Jochen Schael, übernommen, ab und zu unterstützt vom Spritzenwagen der Feuerwehr. In der beschaulichen Gemeinde seien zurzeit viele in und um das eigene Haus oder auch beim Nachbarn tätig, immer bestrebt, etwas zu Verschönerung des Ortes beizutragen. Auch die „Alte Bäckerei“ in der Bergstraße wurde nach zwei Jahren Schließung von ihren neuen Besitzern aus dem Dornröschenschlaf geweckt und in ein schönes Kaffeehaus im englischen Landhausstil mit Terrasse und Garten verwandelt. Freitag bis Sonntag ist von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Die Gemeinde mit ihren 350 Einwohnern wurde mit zahlreichen Preisen und Ehrungen beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft “ ausgezeichnet und gewann 2013 Bronze im Bundesentscheid. Die über die Region hinaus bekannte Martinskirche mit ihren herrlichen Fresken aus dem 14. Jahrhundert und den reichverzierten Grabplatten sowie ein intakter Ortskern machen das Dorf zu einem Kleinod in der Region. Großbundenbach bietet eine reizvolle Natur, die Besuchern wie Einheimischen in besonderem Maße Erholung bietet. Die vielfältigen Maßnahmen zum Naturschutz sind mehrmals mit Preisen belohnt worden.

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Die Alte Bäckerei lädt wieder zum Kaffeeplausch ein.  Fotos: Volker Baumann

Der Ort ist eingebettet in Streuobstwiesen mit mehr als 140 Walnussbäumen. Diese Bäume prägen auch als Hofbäume stark das Ortsbild und gaben den Anstoß zu dem überregional bekannten Walnussfest. Früher wurden gute Sorten als Sämlingsbäume sortiert, 2011 dann fünf veredelte Walnusssorten in Großbundenbach gepflanzt. Der tiefgründige und wasserreiche Muschelkalk-/Lehmboden auf der Sickinger Höhe gibt den Bäumen einen optimalen Standort. Die Höhenlage schützt die Bäume zudem weitgehend vor den gefürchteten Spätfrösten. In manchen Jahren wurde die Ernte in den Tal-und Hanglagen anderenorts fast vollständig zerstört. Mit den Nüssen wurden seit jeher in Großbundenbach feine Kuchen und Gebäck, sowie Walnussbrot hergestellt. Zahlreiche Produkte werden zwischenzeitlich mit Großbundenbacher Nüssen hergestellt. Der Ort liegt mitten im Tourismus- und Wandergebiet „Pfälzer Mühlenland“ und kann mit seinen Wanderwegen durch romantische Täler und aussichtsreiche Höhen erobert werden. Es existiert ein lokales Wanderwegenetz mit sieben Rundwanderwegen um den Ort. Streckenlängen von 2,5 bis 19 Kilometern bieten für jede Kondition die richtige Tour. Der Meteoritenweg beispielsweise führt vom Rosendorf Schmitshausen über Großbundenbach in die Rosenstadt Zweibrücken.

Er gehört zum Streckennetz des „Pfälzer Mühlenlandes“. Der Pilgerpfad schließt Großbundenbach an die Nordroute des Pfälzer Jakobsweges an. Dieser stellt eine Verbindung mit der Tourismusregion Saarpfalz und dem Biosphärenreservat Bliesgau her.

Auf einen Blick

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Großbundenbach wurde erstmals im Jahre 1178 urkundlich erwähnt. Bis 1674 gehörte es den Herren von Steinkallenfels, gelangte dann durch Kauf an die Familie Cathcart zu Carbiston und kam 1777 im Tausch gegen Wolfersheim an das Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Der Ort, der heute zur Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land gehört, zählt 350 Einwohner.

Sehenswürdigkeiten: Burgruine Bundenbach, Heimatstube, Genovevaquelle, der alte Dorfbrunnen und vor allem die Pfarrkirche St. Martin.

Mit ihren herrlichen Fresken aus dem 14. Jahrhundert und den reich verzierten Grabplatten ist Letztere weit über die Region bekannt. Der Ort liegt mitten im Tourismus- und Wandergebiet „Pfälzer Mühlenland“. Im Dorf gibt es mehr als 140 Walnussbäume.

Infrastruktur: In Großbundenbach gibt es zehn Vereine und eine Reihe von Gewerbetreibenden

Ortsbürgermeister ist Dieter Glahn.

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