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IMMOBILIENPARTNER VOR ORT Immobilienkauf oder in Miete wohnen?

Der Einzug in die eigenen vier Wände oder ein eigenes Häuschen ist für viele ein Lebensziel. Foto: fizkes stock.adobe.com

Steigende Kreditzinsen, eine starke Nachfrage nach attraktiven Bestandsimmobilien, hohe Energiepreise: Die Entscheidung, ob lieber kaufen oder eher mieten, will wohl überlegt sein. Individuelle Vorlieben und finanzielle Möglichkeiten sind wichtige Kriterien.

Das Saarland ist das Land der Häuslebauer! Zumindest war das lange Zeit so gewesen und das eigene Häuschen war ein Symbol von - meist bescheidenem - Wohlstand. Nirgendwo sonst im Bundesgebiet ist der Anteil der Wohneigentümer bis heute so hoch, liegt deutlich über 60 Prozent. Dass unsere Nachbarn aus Rheinland-Pfalz auf Platz zwei im Länderranking rangieren, unterstreicht die erstaunliche Eigenheim-Quote im Südwesten der Republik. Doch der Schein trügt etwas, denn im europäischen Vergleich rangiert Deutschland bei der Wohneigentumquote ganz weit hinten. Also sind wir doch kein Land der Häuslebauer und -eigentümer, eher eines von Mietern? Was ist eigentlich rentabler - eine eigene Immobilie oder in Miete zu wohnen? Die Antwort lässt sich an harten Zahlen und Fakten festmachen - aber die Entscheidung gründet im Einzelfall immer auch auf subjektiven, individuellen Kriterien. So bietet ein Mietverhältnis wesentlich mehr Flexibilität, etwa bei berufsbedingt notwendigen Standortwechseln. Wer dauerhaft oder längfristig wohnen bleiben möchte, auch wer Familienzuwachs plant, ist dagegen mit einem eigenen Heim besser beraten. 

Work-Life-Balance auch beim Wohnen

Unter innerstädtischen Bewohnern werden die Wenigsten aus Kostengründen an eine eigene Immobilie denken, aber könnte der Wohnungswechsel in den Speckgürtel oder in das ländliche Umland keine sinnvolle Alternative sein? Nicht nur Familien werden sich nach den Erfahrungen und Beschränkungen aus der Corona-Zeit diese Frage stellen. Homeoffice oder gar Lockdown ließen sich bei größerer Wohnfläche und Garten ums Haus einfacher durchstehen. Eine Erfahrung, die in Corona-Zeiten das Leben im ländlichen Raum wieder attraktiv gemacht und Prioritäten verschoben hat. Und Arbeiten im Homeoffice ist in vielen Unternehmen über Corona hinaus als etabliert anerkannt worden, so dass kurze Wege zwischen Arbeit und Wohnung gar nicht mehr im Vordergrund stehen. Stattdessen hat die Work-Life-Balance erheblich an Stellenwert gewonnen. Parallel dazu sind Themen wie Nachhaltigkeit und Naturnähe, die über weiche Faktoren Lebensqualität definieren, stärker in den Vordergrund gerückt.

Kostencheck und Finanzpolster

Der entscheidende Faktor bei der Wahl zwischen Wohneigentum und Miete bleibt meist die finanzielle Situation. Der Erwerb von Wohneigentum erfolgt in der Regel kreditfinanziert mit einem Mindest-Eigenanteil zwischen 20 und 30 Prozent. Das heißt, wer eine Immobilie für 300.000 Euro erwerben möchte, sollte mindestens 60.000 bis 90.000 Euro aus eigenen Mitteln beisteuern können.

Darüber hinaus wird der Kreditgeber darauf achten, dass der Kredit abgesichert ist und die Tilgungsrate durch Lohn und Gehalt und andere Werte gedeckt wird. Das bedeutet, bei Kreditaufnahme schon ein beträchtliches finanzielles Polster angespart zu haben, zumal niemand im Zuge der Immobilienfinanzierung sein Konto leer räumen sollte. Lange Zeit lockten niedrige Darlehenszinsen, doch diese Zeit ist vorbei und so bedürfen Finanzierungskonzepte, auch auf längere Zeit ausgerichtet, der genauen Planung und kompetenter Beratung. Denn die Rückzahlung streckt sich häufig - trotz vereinbarter Sondertilgungsmöglichkeiten - über mehrere Jahrzehnte. Das bedeutet: Man braucht einen langen Atem, eine fundierte Analyse, stabile Einkommensverhältnisse und ein Rückzahlungskonzept, das noch Raum lässt für andere Dinge des Lebens.

Altersvorsorge durch Immobilienbesitz

Also dann doch lieber in Miete wohnen, wobei der Vermieter ja für mögliche Schäden und Reparaturen aufkommen muss und damit ein fester Betrag im Monat als Miete einzuplanen ist?
Dem entgegen steht die Überzeugung, mit dem Immobilienerwerb einen entscheidenden Baustein für die eigene Altersvorsorge zu haben. Vor allem beim Eintritt in den Ruhestand droht die Miete die gesetzliche Rente aufzufressen, so dass nur wenig zum Leben bleibt, wenn nicht privat vorgesorgt wurde. Da sind die eigenen vier Wände schon ein wichtiger Faktor.
So mancher Mieter, der sich für den Erwerb eines Hauses oder einer Wohnung interessiert, macht für sich eine einfache Rechnung auf: Er vergleicht seine aktuelle Monatsmiete mit der errechneten Darlehensrate für einen Kredit zum Haus- oder Wohnungskauf. Warum also den Mietbetrag nicht lieber für die Tilgung verwenden und damit aktiv etwas für die Altersvorsorge tun? 

Keine Entscheidung per Momentaufnahme

Wer sich mit diesem Gedanken trägt, sollte nicht übersehen, dass es sich hier nicht um eine Momentaufnahme handelt. Eine Bau- oder Kauffinanzierung will langfristig geplant sein und hängt von vielen Faktoren ab wie Mietpreis, Kaufpreis- und Zinsentwicklung. Auch die Wertentwicklung von Immobilien auf Grundlage des Wohnumfeldes ist schwierig abzuschätzen: Steigt oder sinkt die Immobilie im Wert?
Wie wird sich parallel dazu die Mietpreisentwicklung darstellen? Langfristprognosen sind schwierig und bleiben meist vage. Sind etwa steigende Nebenkosten eher im Eigentum oder in Miete zu stemmen? Solche Fragen lassen sich nur ganz individuell beantworten, wobei man sich im Klaren sein sollte, dass man sich nach der eigenen Decke strecken muss. Finanzielle Wagnisse sollte man hier nicht eingehen.

Die kompetenten und erfahrenen Immobilienmakler der Region stehen Ihnen zu diesem und allen anderen Themen rund um Immobilien gerne zur Verfügung.
tt

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