Das Historische Museum Saar präsentiert bis zum 31. Oktober die Werke des Saarbrücker Rathauszyklus des Malers Anton von Werner. Diese wurden zuletzt vor 76 Jahren gezeigt.
Im Zentrum der Ausstellung stehen die monumentalen Werke des Saarbrücker Rathauszyklus von Werners. Der siebenteilige Gemäldezyklus entstand als Auftragsarbeit des preußischen Kultusministeriums für einen Neubau (1880) des Alt-Saarbrücker Rathauses. Ziel war es, die Region am äußersten Rand der preußischen Rheinprovinz an das Herrscherhaus zu binden und Patriotismus zu befördern. Mit dem Gemälde „Sturm auf den Spicherer Berg“ ordnete von Werner die blutige, im Rückblick aber militärisch unbedeutende Schlacht in die Nationalgeschichte ein, Spichern wurde zu einem nationalen Mythos verklärt. Das ursprünglich nicht beauftragte, aber von Anton von Werner ergänzte Gemälde „Victoria“ betonte den Saarbrücker Rathaussaal als nationales preußisches Denkmal. Das größte Gemälde des Bilderzyklus wird bis Oktober 2021 live im Untergeschoss restauriert. Anhand von historischen Fotos konnte die ursprüngliche Ausstellung virtuell rekonstruiert werden, doch diese sollte bewusst aufgebrochen werden. Dazu schuf der Künstler Moritz Götze Pop-Art-Interpretationen des Saarbrücker Rathauszyklus, die an der Decke des Rathaussaals hängen. Pathos und Intention der ursprünglichen Ausstellung sollen so in Frage gestellt werden. red
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